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Da ging es zum Sieg. Freezers-Trainer Benoit Laporte.

© dpa

Nach 3:1-Führung: Eisbären verlieren 3:5 in Hamburg

Die Eisbären verlieren nach 3:1-Führung durch katastrophale Fehler noch 3:5 bei den Hamburg Freezers. In der Play-off-Serie steht es nun 1:1, einen Favoriten gibt es nicht mehr.

Imposant war sie ja, die Show bei den Hamburg Freezers vor dem Spiel. Die Eisfläche in der Arena am Volkspark diente als Projektionsfläche für neckische Filmchen zu den Freezers, in denen prominente und nicht so prominente Hamburger ihrem Lieblingseishockeyklub vor dem zweiten Play-off-Spiel gegen die Eisbären die Daumen drückten. So wünschten sich Olaf Scholz, Rafael van der Vaart und Wladimir Klitschko einen Hamburger Sieg. Der Wunsch des Bürgermeisters, HSV-Stars und des Boxers ging in Erfüllung, auch wenn es lange nicht danach aussah. Auf dem Eis boten die Berliner zweieinhalb Drittel die bessere Show und verloren nach katastrophalen Fehlern in der Schlussphase 3:5 (1:0, 1:1, 1:4) – nachdem sie schon 3:1 geführt hatten. Vier Gegentore in dreieinhalb Minuten – das war der traurige Endspurt der Eisbären.

Nun steht es in der nach dem Modus „Best of seven“ gespielten Play-off-Serie 1:1 – was ärgerlich für die Eisbären ist. Denn in ihrem zweiten Viertelfinalspiel um die deutsche Eishockey-Meisterschaft zeigten die Berliner zunächst eine konzentrierte Vorstellung und schienen sich somit eine ähnliche Dramaturgie wie beim 6:5-Sieg am Mittwoch in Spiel eins ersparen zu können, als sie einen 0:4-Rückstand aufholen mussten. Die Eisbären hatten lange Zeit mehr Ideen als die Freezers, die den 9180 Zuschauern in eigener Halle kein offensives Spektakel bieten wollten. Die Hamburger spielten übervorsichtig und verlegten sich auf seltene Konter. Trotzdem hätte es gefährlich werden können im Berliner Drittel: Ende des ersten Abschnitts bekamen die Freezers sogar eine 5:3-Überzahlsituation, konnten damit jedoch nichts anfangen. Schlimmer noch war das Powerplay davor für die Hamburger ausgegangen. Nach einem Fehler ihres Kapitäns Christoph Schubert hatten die Berliner gekontert und das Führungstor durch André Rankel erzielt.

Doch Hamburg kam zurück – Jerome Flaake erzielte den Ausgleich nach einem Fehler des ansonsten starken Berliner Torwartes Rob Zepp. Doch das irritierte die Eisbären wenig. In Überzahl gelang Barry Tallackson das 2:1. Darin Olvers strammer Schuss in den rechten Winkel des Hamburger Tores hätte eigentlich die Entscheidung sein müssen zugunsten der Berliner, doch vier Minuten vor Schluss verloren sie plötzlich völlig ihre Linie. Nicht mal eine Minute brauchten die Freezers, um das Spiel zu kippen. Zunächst traf Colin Murphy zum 2:3 und dann Eric Schneider zum 3:3. Dann hatten die Freezers eine Überzahl, Thomas nutzte sie zwei Minuten vor Schluss zum 4:3 für die Hamburger. Unfassbar, was die Eisbären da auf dem Eis veranstalteten. In der Schlussminute gelang Flaake sogar noch das 5:3 für Hamburg, nachdem Zepp zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis gegangen war. Bis Montag müssen sich die Eisbären erholen von ihrer katastrophalen Vorstellung, dann steht Spiel drei an in einer Play-off-Serie, die keinen Favoriten mehr hat.

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