zum Hauptinhalt

Sport: Nach dem Freispruch droht Sperre

Die Wada prüft nun den Doping-Fall Owtscharow

Berlin - Tischtennis-Nationalspieler Dimitrij Owtscharow muss wieder bangen, dass er wegen der positiven Proben auf das verbotene Doping-Mittel Clenbuterol doch noch gesperrt wird. Die Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) hat vorsorglich eine Berufung beim Internationalen Sportgerichtshof (Cas) in Lausanne beantragt, „um dieses Recht innerhalb der vorgeschriebenen Frist zu wahren“, teilte Wada-Sprecher Frédèric Donzé mit. Ob es tatsächlich zu einem Berufungsverfahren vor dem Cas kommen wird, hängt von der Prüfung der beim Deutschen Tischtennis-Bund (DTTB) angeforderten Unterlagen ab.

Der DTTB hatte Owtscharow am 15. Oktober vom Doping-Verdacht freigesprochen. Der 22-Jährige beteuerte stets seine Unschuld. Mit Hilfe einer Haarprobe hatte er dargelegt, dass das Mittel durch verseuchtes Fleisch in China in seinen Körper gelangt sein müsse. Owtscharow war am 23. August, einen Tag nach seiner Rückkehr von den China Open, positiv auf Clenbuterol getestet worden.

„Nach Überprüfung der Daten hat die Wada festgestellt, dass es notwendig sei, eine Reihe von Fragen zu der Entscheidung des deutschen Verbandes zu klären“, sagte Donzé. Der DTTB hat bereits reagiert. „Wir haben der Wada alle uns zur Verfügung stehenden Unterlagen und Informationen, aufgrund dessen wir entschieden haben, übermittelt“, sagte DTTB-Pressesprecherin Simone Hinz. „Wir können nur sagen, dass wir nach bestem Gewissen entschieden haben.“ Mit dem Urteil habe der Internationale Tischtennis-Verband (ITTF) und die Wada automatisch das Recht, in Berufung zu gehen. „Das ist also keine neue Entwicklung. Die ITTF hat uns bereits signalisiert, dass sie uns vertraut und auf einen Einspruch verzichtet“, sagte Hinz.

Die Ermittlungen der Wada im Fall Owtscharow überraschen auch Thomas Bach, den Präsidenten des Deutschen Olympischen Sportbundes, nicht. „Das ist das vorgesehene Verfahren. Es wird dem DTTB die Gelegenheit geben, sein umfangreiches Verfahren mit der Wada zu erörtern“, sagte er. dpa

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false