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Nach dem Play-off-Aus: Alba Berlin - ein Klub sucht sich selbst

Der frühere Serienmeister ist früh draußen, mal wieder. So langsam müssen sich die Verantwortlichen bei den Berliner Basketballern fragen, ob die Gründe dafür auch bei ihnen liegen. Ein Kommentar

Vielen Dank Alba Berlin, für diese Saison. Wie ist die seriös zu bewerten? Den Pokal gewonnen, der erste Titel seit vier Jahren, die Top 16 in der Euroleague erreicht und sich dort nicht blamiert. Trotz des belastenden Spielplans, trotz der schweren Verletzungen dreier Leistungsträger. Liest sich nicht schlecht, eigentlich.

Doch zum schwachen Ligaplatz fünf mit 14 Niederlagen kamen die Play-offs, drei schnelle Pleiten und das dritte Erstrunden-Aus in vier Jahren. Ist der frühere Serienmeister immer schlechter geworden oder die Konkurrenz mit Teams wie Bayern immer stärker? Vermutlich beides.

Vielleicht ist es das Bemerkenswerte, dass diese Mannschaft auch nach 63 Pflichtspielen nicht wirklich greifbar ist. Zu aufopferndem Kampf ist sie ebenso in der Lage wie zu völliger Selbstauflösung.

Zumindest in der Unberechenbarkeit haben die Alba-Teams der vergangenen Jahre Konstanz. Vier Trainer in den letzten drei Saisons, wechselnde Besetzungen auf dem Feld, aber die Berliner sind immer noch auf der Suche nach sich selbst.

Die wird nach der Saison weitergehen. Nur ein Spieler hat einen Vertrag für das nächste Jahr, ob Trainer Sasa Obradovic bleibt, ist noch offen. Gute junge deutsche Profis gehen längst zu anderen Klubs. In einer Stadt mit Meistern im Eishockey, Volleyball und Zweitliga-Fußball fällt Alba in der Wahrnehmung weiter zurück.

Was hilft jetzt? Noch ein Umbruch oder auf das aufbauen, was positiv war?

Zufrieden kann Alba mit dieser Saison am Ende nicht sein. Wie in den Vorjahren. Die Verantwortlichen um Marco Baldi müssten sich bei allen Verdiensten fragen, ob die Gründe nicht auch bei ihnen liegen.

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