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© dpa

Nach Guerreros Ausraster: Sebastian Prödl: „Bei uns lässt sich keiner provozieren“

Der Bremer Abwehrspieler spricht im Interview mit dem Tagesspiegel über den Aussetzer von HSV-Profi Paolo Guerrero, der im Bundesligaspiel gegen Hannover eine Flasche auf einen Zuschauer geworfen hatte.

Herr Prödl, haben Sie Mitgefühl mit Ihrem Kollegen Paolo Guerrero?



So eine Aktion wie am Sonntag darf einem Profi eigentlich nicht passieren. Wenn man von den Zuschauern provoziert wird, muss man sich im Griff haben. Auch wenn das nicht immer einfach ist.

Sie wurden selbst einmal von den eigenen Fans so ausgepfiffen, dass Trainer Thomas Schaaf Sie „zum Schutz“ aus der Partie nahm. Was ist das für ein Gefühl, wenn sich die eigenen Anhänger gegen einen wenden?

Das ist für niemanden schön, aber bei mir war die Situation eine völlig andere.

Inwiefern?

Ich musste im Spiel gegen Köln auf der für mich ungewohnten Außenverteidigerposition spielen und war mit meiner Leistung selbst nicht zufrieden. Von daher konnte ich die Pfiffe der Zuschauer sogar verstehen. Ich wurde für meine Leistung ausgepfiifen. Allerdings wurde ich nicht wie Paolo beleidigt.

Wie sind Sie anschließend mit den Pfiffen umgegangen?

Ich habe das einfach abgehakt. In der Woche nach dem Spiel bin ich wegen eines Länderspiels zur österreichischen Nationalmannschaft gefahren und danach wardas Ganze eh vergessen.

Nicht jeder Spieler kann mit solch einer Situation derart professionell umgehen. Gibt es in den Vereinen Anlaufstellen, an die sich die Spieler wenden können, wenn sie Probleme mit den Zuschauern haben?

Nicht das ich wüsste, aber ich schätze auch jeden Spieler unserer Mannschaft so professionell ein, dass er sich von Pfiffen nicht provozieren lässt.

Das Gespräch führte Sebastian Stier.

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