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Nachgefragt bei Eisbären-Verteidiger Jens Baxmann: "In der Defensive haben wir noch Potenzial"

Die Eisbären haben ihre ersten beiden Spiele der neuen DEL-Saison gewonnen. Für Verteidiger Jens Baxmann ist trotzdem klar, dass es gerade in der Defensive noch viel Arbeit für seine Mannschaft gibt.

Jens Baxmann, im Sport wird oft davon gesprochen, dass die Offensive Spiele gewinnt, die Defensive Titel. Demnach waren die Eisbären beim 7:5-Sieg am Sonntag gegen Iserlohn nicht meisterlich.

Was die Defensive angeht, waren wir nicht meisterlich. Das ist richtig. Das haben wir uns auch ein bisschen anders vorgestellt. Gerade im ersten Drittel ging es auf beiden Seiten ein bisschen drunter und drüber. Für uns war es gut, dass wir noch einen Weg gefunden haben, das Spiel zu gewinnen. Mit sechs Punkten haben wir einen guten Start hingelegt, aber in der Defensive haben wir noch Potenzial.

Wie genau haben sie den Weg zum Sieg gefunden? Was war anders im zweiten Drittel?

Wir haben uns vor allem in Unterzahl verbessert, ein paar Power-Plays überstanden und dann vorne selber die Tore gemacht. Manchmal ist der Unterschied aber auch nicht so groß, damit das Spiel eine Wende bekommt.

Vor dem Tor in Zwei-Mann-Überzahl zum 6:4 in gab es eine Strafe für Iserlohns Tyson Mulock, der seinen Bruder TJ  Mulock gefoult haben soll. Wie haben Sie die Situation gesehen?

Das ist immer schwer zu sagen. Da hatten wir vielleicht ein bisschen Glück mit der Schiedsrichterentscheidung. Aber es gab auch einige Situationen, wo wir Pech hatten. Aber so ist der Sport, was soll's.

Was sagen Sie denn zur Leistung Ihrer beiden jungen Verteidigerkollegen Henry Haase und Alex Trivellato?

Ich finde, dass sie ihre Sache sehr, sehr gut machen. Den Sprung in den Seniorenbereich zu schaffen, ist auch nicht so einfach. Die müssen jetzt aber dran bleiben. Es gab schon viele, die ein gutes erstes Jahr hatten, ihre Leistungen dann aber nicht bestätigen konnten. Wo das bei den beiden hingeht, kann man jetzt natürlich nur schwer sagen. Aber bis jetzt spielen beide gut.

Was kann man aus Eisbären-Sicht generell nach dem ersten Wochenende festhalten?

Dass wir mit der Punktausbeute sehr zufrieden sein können. Aber auch, dass wir weiter an der Defensive arbeiten müssen und die Vorstellungen von Trainer Tomlinson besser umsetzen. Das sind ja meist nur Kleinigkeiten, die man da ändern muss.

Ist Tomlinsons Spielsystem vielleicht zu offensiv?

Nein, wir haben ja auch unter Don Jackson immer sehr offensiv gespielt. Und für die Zuschauer war das doch ein super Abend. Für die Trainer eher nicht, die hatten vielleicht nach den sieben Toren im ersten Drittel einen Herzstillstand.

Woran arbeiten Sie denn derzeit konkret?

Ganz wichtig ist das Forechecking der beiden Stürmer in der gegnerischen Zone. Da müssen wir aufpassen, dass der dritte Stürmer nicht die Mitte freimacht, wenn der Puck vom Gegner zur Seite gespielt wird. Dadurch sind wir anfällig für Konter. Denn die Verteidiger sind angehalten, auf den Außenbahnen Druck zu machen. Und die Mitte muss immer jemand besetzen.

War das der Grund, warum Iserlohn oftmals so leicht in die Verteidigungszone der Eisbären eindringen konnte?

Das haben wir heute in der Verteidigung nicht so gut gemacht. Keine Ahnung warum. Vielleicht, weil das Zusammenspiel mit den Stürmern noch nicht so hundertprozentig geklappt hat. Wir müssen da auch noch ein bisschen mehr reden untereinander.

Gerade im ersten Drittel sah es aber so aus, als hättet ihr oft sehr weit weg vom Gegner gestanden.

Iserlohn hat sich sehr verbessert, das muss man auch mal sagen. Und dass dann mal jemand ausgespielt wird, das wird es immer wieder geben. Das ist auch bei Bayern München so.

Aufgezeichnet von Jörg Leopold.

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