zum Hauptinhalt

Sport: Nächste Runde

Im zweiten Halbfinalspiel in Frankfurt wollen Albas Basketballer endlich einen Vorteil ausspielen: Jovo Stanojevic

Berlin – Für den Bruchteil einer Sekunde hält Jovo Stanojevic den Basketball freistehend in den Händen, dann kommen sie wieder. Von vorne, von der Seite, von hinten. Gegenspieler Malick Badiane versperrt dem Centerspieler von Alba Berlin den direkten Weg zum Korb, Pascal Roller spurtet von rechts heran, Chris Williams drängelt von links seinen Körper gegen Stanojevic. Drei gegen eins, könnte man sagen, ist unfair. Aber effektiv.

Nur elf Punkte erzielte Jovo Stanojevic im ersten Halbfinale (64:80) gegen die Opel Skyliners aus Frankfurt. „Wir wissen, dass Jovo Stanojevic unser Vorteil ist, aber wir haben diesen Vorteil nicht ins Spiel gebracht“, sagt Albas Vizepräsident Marco Baldi. Sein Team liegt in der Halbfinalserie, die nach dem Modus „Best of five“ gespielt wird, 0:1 in Rückstand. Heute in der Frankfurter Ballsporthalle (18.45 Uhr, live auf Premiere) sollten die Berliner ihren Vorteil besser nutzen, wenn sie nicht vor dem dritten Spiel am Sonntag 0:2 zurückliegen wollen.

Jovo Stanojevic hat sich jedenfalls einiges vorgenommen. „Ich werde härter und besser spielen als am Sonntag“, sagt der 2,07 Meter große Serbe. Im ersten Duell der beiden Mannschaften ließ er sich durch den vier Zentimeter größeren Malik Badiane, Bernd Kruel und kurzzeitig sogar durch Jukka Matinen aus dem Konzept bringen. Hatte sich Albas Centerspieler mühsam eine gute Position unter dem Korb erarbeitet und einen Pass bekommen, kamen oft zwei weitere Verteidiger herbeigeeilt. Wenn Stanojevic heute von mehreren Spielern attackiert wird, hat er sich vorgenommen, den Ball häufiger abzugeben. „Wenn zwei Spieler bei mir sind, ist zwangsläufig ein anderer von uns frei.“ Diesen freien Mitspieler wolle er heute öfter suchen. „Und wenn der dann trifft, müssen die Frankfurter aufhören, mich zu zweit oder zu dritt anzugreifen.“

In der vergangenen Saison, als Alba zum ersten Mal seit acht Jahren nicht Deutscher Meister wurde, war auch Stanojevic in die Kritik geraten. Es hieß, der 27-Jährige gebe den Ball zu selten ab, wenn er sich mehreren Gegenspielern gegenüber sieht. „Das sehe ich nicht unbedingt so“, sagt Stanojevic. Trotzdem habe er in der jüngeren Vergangenheit an seinem Passspiel gearbeitet. Das Problem schien in dieser Saison gelöst.

„Die Verteidigung gegen Stanojevic war ein Schlüssel zum Erfolg und wird auch im zweiten Spiel eine entscheidende Rolle spielen“, sagt Frankfurts Trainer Murat Didin. Der türkische Coach lobt die harte Defensivarbeit seiner Center- und Flügelspieler. „Matinen spielt immer so physisch, im Training haben seine Gegenspieler große Probleme mit ihm, da muss ich ihn manchmal sogar ein wenig bremsen.“ Der 21-jährige Senegalese Malick Badiane konzentriert sich normalerweise auf die Defensive, in der Offensive gelangen ihm bisher durchschnittlich 4,5 Punkte pro Spiel. Doch am Sonntag überraschte er auch noch mit elf Punkten im Angriff, während sein Gegenspieler Stanojevic deutlich unterhalb seines Durchschnitts von 16,4 Punkten blieb. Unangenehm für Alba Berlin, weil er die wichtigste Offensivkraft ist.

Stanojevic ist trotz der schmerzhaften Niederlage optimistisch für das heutige Spiel. „Wir werden gewinnen“, sagt er. Warum? „Weil wir auf jeder Position besser spielen können als unser Gegner. Außerdem werden wir den Kampf dieses Mal richtig annehmen.“ Ring frei zur zweiten Runde.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false