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Kevin Großkreutz ist gegen die Türkei und Kasachstan dabei.

© dpa

Nationalmannschaft: Löw setzt auf Großkreutz – und Erfahrung

17 WM-Teilnehmer, nur ein Neuling: So lautet der Plan von Bundestrainer Joachim Löw für die EM-Qualifikation gegen die Türkei. Lediglich der Dortmunder Kevin Großkreutz bekommt erneut eine Chance.

Der Dortmunder Kevin Großkreutz darf bei der Nationalmannschaft reinschnuppern. Beim brisanten Härtetest in der EM-Qualifikation gegen die Türkei und die anschließende Reise nach Kasachstan setzt Joachim Löw ansonsten auf sein zuletzt erfolgreiches WM-Personal. „Es ist in unserer aktuellen Situation nicht erforderlich, große Veränderungen vorzunehmen. Wir vertrauen besonders auf die bewährten Kräfte, die bei der WM dabei waren und im September bei den Siegen in der EM-Qualifikation die Erwartungen erfüllt haben“, sagte der Bundestrainer nach der Nominierung seines Aufgebots am Freitag.

17 WM-Akteure stehen im 22 Spieler umfassenden Kader, darunter auch wieder der zuletzt verletzte Jerome Boateng. Im Aufgebot steht zudem René Adler als Torwart-Alternative zu Manuel Neuer und Tim Wiese. Der verletzte Kapitän Michael Ballack fehlt wie sein ebenfalls malader Leverkusener Club-Kollege Stephan Kießling. Im wegweisenden Duell gegen die Türkei am 8. Oktober in Berlin macht Löw mit seiner Experimentierfreudigkeit eine Pause. Der Respekt vor dem Gegner wird nicht geleugnet. „Die Türken stufen wir als stärksten Gegner in unserer EM-Qualifikationsgruppe ein, und ihr neuer Trainer Guus Hiddink wird sicher eine optimal eingestellte Mannschaft auf den Platz schicken“, warnte Löw.

Ein Erfolg gegen den zuletzt im EM-Halbfinale 2008 beim 3:2 niedergerungenen Kontrahenten und drei weitere, fest eingeplante Punkte vier Tage später beim Abenteuer-Kurztrip nach Kasachstan würden den WM-Dritten schon nach vier Spielen einen Riesenschritt Richtung EM in Polen und der Ukraine machen lassen. Großkreutz könnte nach seinem Debüt im WM-Test gegen Malta (3:0) im Mai diesmal sein erstes Pflichtspiel in der A-Auswahl bestreiten. Andere Bundesliga-Shootingstars wie sein Teamkollege Mario Götze oder die Mainzer Entdeckungen Lewis Holtby und André Schürrle müssen sich noch bis November gedulden, wenn Löw für den letzten Test des Jahres in Schweden wieder eine Versuchsphase angekündigt hat.

„Grundsätzlich sind zuletzt einige junge Spieler durch hervorragende Bundesliga-Leistungen in den Fokus gerückt. In Absprache mit Rainer Adrion haben wir entschieden, dass sie im Zuge des Neuaufbaus der U 21 dort zunächst mal 90 Minuten internationale Spielpraxis sammeln sollen“, sagte Löw.

Großkreutz, 22 Jahre, kommt sein fortgeschrittenes Alter zugute, „...denn, er ist für die U 21 nicht mehr spielberechtigt. Deshalb erhält er aufgrund seiner guten Leistungen in den vergangenen Monaten die Chance, in unserem Kreis über mehrere Tage dabei zu sein, um sich anzubieten für weitere Einladungen und um die Abläufe im A-Team besser kennenzulernen“, erklärte Löw.

Vor dem sportlich brisanten Duell mit den Türken startet der DFB-Tross auf dem politischen Parkett in die Länderspiel-Woche. Im Schloss Bellevue bekommt Löw von Bundespräsident Christian Wulff am Dienstag das Bundesverdienstkreuz. Alle 23 WM-Akteure werden für ihren famosen Auftritt in Südafrika mit dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet.

Dann will Löw aber schnell den Schalter umlegen. Auf die leichte Schulter nimmt er die wichtigste Partie der zweiten Jahreshälfte wahrlich nicht. „Ich freue mich auf dieses Spiel, das wird ein echter Höhepunkt. Nicht nur fußballerisch steckt in der Partie viel Brisanz, sondern auch von der Atmosphäre im Stadion her. In Berlin leben viele Türken, und deshalb werden sie im Olympiastadion ihre Mannschaft frenetisch unterstützen. Unser Team ist darauf vorbereitet und wird mit der Situation umgehen können“, versprach Löw. (dpa)

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