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© dpa

Sport: Nationaltorwart Robert Enke ist tot

Nationaltorwart Robert Enke ist tot. Das bestätigte der Präsident des Fußball-Bundesligisten Hannover 96, Martin Kind, am Dienstagabend. Enkes Berater spricht von Selbstmord.

Der Fußball-Nationaltorhüter Robert Enke hat sich das Leben genommen. Das erklärte sein Berater Jörg Neblung am Dienstagabend. „Es war Selbstmord“, sagte Neblung. „Über weitere Hintergründe möchte ich heute nicht sprechen, ich bitte um Verständnis“, sagte Neblung.

Enke war gegen 18:25 Uhr an einem Bahnübergang bei Neustadt-Eilvese von einem Zug erfasst und tödlich verletzt worden.

Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen und bei einer Pressekonferenz Informationen zum Unfall-Geschehen gegeben. Demnach habe Enke sein Auto am Dienstagabend etwa zehn Meter von den Gleisen entfernt abgestellt, berichtete der Sprecher der Polizeidirektion Hannover, Stefan Wittke, in einer Bahnhofs-Gaststätte in Eilvese. Der 32-jährige Enke habe sein Portemonnaie auf dem Beifahrersitz des nicht verschlossenen Wagens liegenlassen. Anschließend muss Enke mehrere 100 Meter an den Gleisen entlang gegangen sein, bevor er von dem aus Richtung Bremen kommenden Regionalzug erfasst wurde.

„Das ist ganz furchtbar“, sagte Kind. Er war von der Sitzung der Deutschen Fußball-Liga (DFL) zurückgekehrt, auf der er die 50+1- Regelung kippen wollte, und bekam am Flughafen den schockierenden Anruf. „Man rechnet mit vielem, aber nicht mit so etwas“, sagte Kind. „Ich weiß nicht, warum es und wie passiert ist“, sagte Kind. Der 96-Chef ist sich sicher, „dass es nichts mit Fußball zu tun hat“.

Enke hatte wegen einer Erkrankung, die als Bakterien-Infektion des Darmes angegeben wurde, vier Länderspiele verpasst. Er war auch nicht für die beiden Länderspiele gegen Chile und die Elfenbeinküste am 14. und 18. November eingeladen worden. Löw hatte dem Hannoveraner aber deutlich signalisiert, dass er weiter ein Favorit auf die Nummer eins bei der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika sei. Torwart Enke bestritt acht Länderspiele.Enke wurde 32 Jahre alt.

„Er war labil“, berichtete Kind. Das sei in der Öffentlichkeit wohl nicht aufgefallen. „Er hat das überlagert“, erklärte der 96- Clubchef. Der verheiratete Fußballprofi und seine Frau hatten vor drei Jahren ihre Tochter Lara im Alter von zwei Jahren verloren, die an einem angeborenen Herzfehler litt und im Krankenhaus starb.

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) erfuhr erst unmittelbar nach der Rückkehr vom ersten Training in Bonn von der Katastrophe. (dpa) 

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