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Andenken an Berlin. Seit dem Test gegen Alba im Oktober fehlt Dirk Nowitzki Dallas wegen einer Knieverletzung. Foto: dpa

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NBA: Nowitzkis Comeback soll Saison der Mavs retten

Berlin - Dirk Nowitzkis Leistung lässt etwas zu wünschen übrig. Die Stimme leiert doch mehr als sie singt, die blaue Weihnachtsmannmütze sitzt so tief, dass er fast nichts mehr sieht.

Berlin - Dirk Nowitzkis Leistung lässt etwas zu wünschen übrig. Die Stimme leiert doch mehr als sie singt, die blaue Weihnachtsmannmütze sitzt so tief, dass er fast nichts mehr sieht. Im jährlichen Weihnachtsvideo der Dallas Mavericks trägt Deutschlands bester Basketballer mit den Teamkollegen und dem Trainer das Lied „Sleigh Ride“ vor, mehr schlecht als recht. „Ich habe den Song noch nie gehört“, gibt Nowitzki am Ende des Internetclips auf Youtube zu und fragt: „Können wir nicht ,Jingle Bells’ singen?“

Sportlich aber sind Nowitzkis Leistungen in der amerikanischen Spitzenliga NBA seit fast 13 Jahren tadellos, das Problem nur: Seit zwei Monaten fehlt er seinem Team nach einer Knieoperation, seine erste lange Verletzungspause. Am Mittwoch absolvierte der 34-Jährige sein erstes Training mit der Mannschaft, ganz Dallas hofft auf ein baldiges Comeback.

„Wir müssen abwarten, wie das Knie reagiert“, bremste Nowitzki. „Ich werde jetzt ein paar Mal trainieren und dann schauen wir weiter. Vielleicht irgendwann nach Weihnachten, das wäre fein.“

Wie dringend ihn die Mavericks brauchen, wurde in der Nacht zum Freitag klar. Der Meister von 2011 traf auf den amtierenden Titelträger, Miami Heat, den man vor anderthalb Jahren mit Nowitzki im Finale geschlagen hatte. Ohne den besten Spieler hatte Dallas nicht den Hauch einer Chance. Mit 36 Punkten lagen die Texaner zwischenzeitlich zurück, das 95:110-Endresultat vor heimischem Publikum schmeichelte ihrer Vorstellung noch. Selten schienen die Mavericks so weit von einem zweiten NBA-Titel entfernt. „Sie haben uns übel mitgespielt. Sie sind inzwischen so viel besser“, musste Coach Rick Carlisle den Heat danach zugestehen. Speziell Miamis LeBron James machte mit der Mavericks-Defensive, was er wollte: Der MVP der Liga war am Ende mit 24 Punkten bester Werfer, obwohl er im Schlussviertel komplett pausiert hatte.

Bei Dallas sprach Bände, dass der Ligafrischling Jae Crowder am Ende mit 15 Punkten Topscorer war. In Nowitzkis Abwesenheit hatten die Neuzugänge O.J. Mayo (20,2 Punkte im Schnitt) und Chris Kaman (14,0) einen schlimmeren Absturz verhindert. Doch gegen Miami stieß Mayo an seine Grenzen, traf drei von 14 Würfen und kam wie der deutsche Nationalcenter Kaman nur auf acht Punkte.

Vor dem Spiel in der Nacht zum Samstag in Memphis lag Dallas mit nur zwölf Siegen in 26 Spielen hinter den Play-off-Plätzen zurück. Die Mavericks drohen, erstmals seit 13 Jahren die Meisterrunde zu verpassen.

Der Abstieg des Teams begann schon nach der Meisterschaft 2011. Weil Klubbesitzer Marc Cuban der alternden Mannschaft keine Titelverteidigung zutraute, ließ er nach und nach Leistungsträger wie Tyson Chandler, Jason Kidd und Jason Terry ziehen. Cuban träumte davon, mit dem eingesparten Gehaltsspielraum Stars wie Dwight Howard und Deron Williams nach Dallas zu locken, vergeblich. Das notdürftig verstärkte Team sollte dieses Jahr zumindest die Play-offs erreichen. Aber nach dem ersten Vorbereitungsspiel bei Alba Berlin ließ Nowitzki sein schon länger schmerzendes Knie operieren.

Nun ruhen die Hoffnungen auf seiner Rückkehr, er soll Dallas’ Saison retten. „Wir hoffen, er ist früher als später wieder da“, sagte Trainer Carlisle. Die Zeitung „Dallas Morning News“ spekulierte bereits, Nowitzki könnte sein Comeback am 28. Dezember gegen Denver geben. Dann ohne Weihnachtsmütze und -lieder, er kann ja anderes besser. Dominik Bardow

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