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Darf nur zuschauen: Auch Dirk Nowitzkis Saisonstart mit den Dallas Mavericks gegen die Chicago Bulls fällt aus.

© dpa

NBA-Start fällt aus: Streit um Prozent, Reform verpennt

Im Tarifstreit hat die beste Basketball-Liga der Welt die ersten zwei Saisonwochen mit 100 Spielen abgesagt. Doch es geht nicht darum, ob die Spieler wie Dirk Nowitzki drei Prozent mehr oder weniger verdienen sollten. Die NBA steckt in der Strukturkrise.

Es geht hier nicht um Prozentpunkte. Klar, die Klubeigentümer der weltbesten Basketball-Liga NBA und ihre Profis liegen im Tarifstreit auseinander. Die Teams wollen den Spielern nicht mehr wie bisher 57 Prozent der Einnahmen ausbezahlen, weil sie laut eigenen Angaben hohe Verluste machen. Sie boten zuletzt 50 Prozent, die Gewerkschaft fordert 53 Prozent. Drei Prozentpunkte und viele Verteilungsdetails, hinter denen Millionen von Dollar stehen, und die dazu führen, dass nun in Nordamerika die ersten zwei Saisonwochen mit 100 Spielen abgesagt wurden. Mehr Spiele werden vermutlich folgen.

Drei Prozent mehr oder weniger werden nichts ändern. Denn die Liga steckt in der Strukturkrise. Der sogenannte „Salary Cap“, die Gehaltsobergrenze für Teams, wurde im europäischen Sport immer mal wieder als vorbildlich bezeichnet, weil er den Ausgabenwahnsinn der Vereine zügelt. Doch es gibt in der NBA zu viele Ausnahmen. Manager, Spieler und Agenten waren kreativ darin, Wege zu finden, im Kampf um echte und vermeintliche Stars mehr zu zahlen als eigentlich erlaubt. Auf Druck der Profis sind die Klubs von der Forderung abgerückt, die Ausnahmen ganz abzuschaffen. Ein Fehler.

Ebenso ein Fehler ist es, auf die angedachte „Franchise Tag“ zu verzichten. Damit könnte ein Team seinen Star trotz auslaufenden Vertrags binden. Viele Provinzklubs haben sich auch deshalb übernommen, damit ihre Spieler nicht abwandern, in die großen Märkte wie Los Angeles oder New York. Und dort sträubt man sich weiter, das Fernsehgeld ligaweit zu teilen.

Irgendwann einigen sich NBA und Spieler über Prozentpunkte und Details, die Saison wird mit reduziertem Programm beginnen. Doch die Strukturprobleme bleiben – bis zum nächsten Arbeitskampf.

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