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Unfall vor Dienstbeginn: Nehemiah Mote verletzt sich im Einsatz für Australien und kommt nicht zu den BR Volleys.

© imago/AFLOSPORT

BR Volleys: Nehemia Mote kommt doch nicht

Schon vor Dienstantritt verletzt: Der Australier Nehemiah Mote zieht sich eine Knieverletztung zu, der Verein nimmt Abstand von der Verpflichtung und hadert mit der hohen Belastung.

Von Johannes Nedo

Für Kaweh Niroomand ist die Saisonvorbereitung die Hauptarbeitszeit. Der Manager der BR Volleys muss sich in der Phase vor Beginn der Bundesliga im Oktober vor allem um die Sponsoren sowie die Transfers kümmern. Und nun hat Niroomand Gewissheit, dass noch mehr Arbeit auf ihn zukommt – er muss noch einen weiteren Spieler verpflichten. Denn Nehemiah Mote, den die Volleys nach Ende der vergangenen Saison bereits als Neuzugang verkündet hatten, hat sich so schwer verletzt, dass er wohl für die komplette nächste Spielzeit ausfällt. Dies bestätigte Niroomand dem Tagesspiegel.

Der australische Mittelblocker, der zuletzt beim Bundesliga-Konkurrenten TV Bühl unter Vertrag stand, zog sich bei einem Weltliga-Turnier im Juni in Sydney eine schwere Kniescheibenverrenkung zu. Der 23-Jährige wird nun sechs bis acht Monate ausfallen. Daher tritt Mote den Medizincheck in Berlin erst gar nicht an und absolviert die Reha in Australien.

Niroomand ist bereits auf der Suche nach einem Ersatz. „Ich hoffe, dass wir in zwei Wochen vielleicht schon Vollzug melden können“, sagt er. Während diese neue Baustelle also offenbar relativ schnell geschlossen werden kann, ärgert sich der 63-Jährige über die große Dauerproblematik, die nun auch Mote ausbaden muss: die Überlastung der Spieler und den vollen Terminkalender. „Es ist unverantwortlich, dass die Dachverbände den Spielern kaum Pausen verschaffen und nur die Dollar-Zeichen im Blick haben. Alles geht auf Kosten der Spieler und Vereine“, sagt Niroomand. „Die Dachverbände schauen allein darauf, wie sie Lizenzgebühren über ihre Turniere generieren können.“

So musste Mote nach der Bundesliga-Saison sofort mit Australien das Olympia-Qualifikationsturnier spielen, dann folgte die Weltliga. Für die europäischen Teams steht nach Olympia und vor dem Start der nationalen Ligen sogar noch eine EM-Qualifikation im September an. „Spieler und Klubs haben keine Lobby. Deshalb habe ich wenig Hoffnung, dass sich etwas an diesen Entscheidungen von oben ändert“, sagt Niroomand. Der einzige Ausweg könnte wohl ein Spielerstreik sein, doch auch in diesem Punkt ist Niroomand wenig optimistisch.

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