zum Hauptinhalt

Sport: Neu sind nur die Werbespots - Keine rauschende RTL-Premiere (Kommentar)

Richtig herbe Kritik kam aus dem Schwarzwald via Internet: Dort beschwerten sich die eingefleischten Skisprung-Fans über die Berichterstattung von RTL. Der Privatsender hatte am Neujahrstag das zweite Springen der Vierschanzentournee aus Garmisch-Partenkirchen übertragen.

Richtig herbe Kritik kam aus dem Schwarzwald via Internet: Dort beschwerten sich die eingefleischten Skisprung-Fans über die Berichterstattung von RTL. Der Privatsender hatte am Neujahrstag das zweite Springen der Vierschanzentournee aus Garmisch-Partenkirchen übertragen. Die Kritiker bemängelten fehlende Interviews mit den deutschen Springern aus der zweiten Reihe und die fehlenden Angaben über Wind- und Anlaufgeschwindigkeiten.

Doch nicht nur aus inhaltlichen Gründen gelang RTL die erhoffte ganz große Wintersport-Premiere nicht optimal. 7,57 Millionen (1. Durchgang) und 7,88 Millionen Zuschauer (Finale) sahen zu. Trotz eines Spitzenwertes von 9,18 Millionen verpasste RTL damit nicht nur die Zehn-Millionen-Marke deutlich, sondern auch den Tournee-Rekord des ZDF. Denn im Vorjahr hatten 8,43 Millionen Fans vor dem Bildschirm mit dem Sieger Martin Schmitt gefeiert.

RTL-Informationsdirektor Hans Mahr hatte zuvor gehofft, die Quoten von ARD/ZDF ein bisschen ausbauen zu können. "Uns ist ein hervorragender Start gelungen. Aus dem Stand bis zu neun Millionen Zuschauer zu bannen, obwohl Martin Schmitt nicht Erster, sondern Elfter wurde, ist ein wirklich tolles Ergebnis", wertete Mahr die Übertragung dennoch als Erfolg. Für drei Jahre hat sich RTL vom 1. 1. 2000 an die Fernsehrechte für Skispringen gesichert. 48,5 Millionen Mark kassierte dafür der Deutsche Skiverband (DSV).

RTL könne das Skispringen nicht neu erfinden, hatten die öffentlich-rechtlichen Sender geunkt. Die solide und technisch einwandfreie Übertragung ließ zwar nur wenig Wünsche offen, brachte aber bis auf die Werbespots keine großen Neuerungen. Immerhin investierten die Kölner rund zehn Millionen Mark in Ausrüstung und Technik, um aus Skispringen ein "Event" zu machen. Doch dazu fehlte am Neujahrstag 2000 der fest eingeplante Sieg von Martin Schmitt.

Mahr sieht den Sender auf dem richtigen Weg: "Die breite Identifikation mit einer Sportart braucht Zeit. Auch bei der Formel 1 haben wir nicht aus dem Stand zehn und mehr Millionen Zuschauer erreicht."

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false