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Sport: Neue, alte Bayern

über den bekannten Stil der Münchner Fast hätte man meinen können, die Bayern hätten einen umfassenden Imagewandel hinter sich. Da hatten sie beim Deutschen Meister Werder Bremen gewonnen, doch mit den sonst zu solchen Anlässen üblichen Äußerungen hielten sich die Münchner merklich zurück.

über den bekannten Stil der Münchner Fast hätte man meinen können, die Bayern hätten einen umfassenden Imagewandel hinter sich. Da hatten sie beim Deutschen Meister Werder Bremen gewonnen, doch mit den sonst zu solchen Anlässen üblichen Äußerungen hielten sich die Münchner merklich zurück. Manager Uli Hoeneß, der noch vor dem letzten Aufeinandertreffen im Mai die Bremer mit Worten verunsichern wollte, lobte diesmal überschwänglich die Qualitäten des Rivalen. Er wolle nun Wolfsburg und Stuttgart von der Tabellenspitze wegräumen, denn in dieser Form gehöre der FC Bayern nach oben.

So umfassend aber ist der Imagewandel der Münchner wohl nicht: Der Erfolg im Weserstadion nämlich war kühlem Kalkül zu verdanken, klugem Kopf und individueller Klasse. Damit weist der FC Bayern vom Herbst 2004 frappierende Ähnlichkeit mit dem FC Bayern unter Ottmar Hitzfeld auf. Erfolge sind weniger das Produkt spielerischer Klasse und ansehnlichen Offensivfußballs als das Resultat kämpferischer Hingabe und solider Defensivleistung. Magath, der den schönen Fußball nach München bringen sollte und wollte, hat sich mittlerweile damit arrangiert: Wenn es zum Sieg reicht, dann haben wir auch gut gespielt, sagt sich Magath.

Von gutem Spiel aber war zumindest in Bremen wenig zu sehen. Auch Magath hat den ganz gewöhnlichen Münchner Erfolgsdruck bereits kennen gelernt. Spiel und Spaß stehen schon wieder hintenan. Auch die Münchner Künstler waren zunächst einmal als Arbeiter gefragt. In dieser Mannschaft steckt mehr Ottmar Hitzfeld, als dem als Revolutionär angetretenen Felix Magath lieb sein kann.

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