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Sport: Neue Schwäche

Auch mit dem F2005 kommt Schumacher nicht ins Ziel, Alonso siegt in Bahrain

Bei 42 Grad Celcius Lufttemperatur und 55 Grad auf dem Asphalt ist der zweite Grand Prix von Bahrain zu einem der heißesten Formel-1-Rennen der Grand- Prix-Geschichte geworden. Vielleicht war es sogar das heißeste überhaupt. Weltmeister Michael Schumacher musste, unfreiwillig allerdings, die Tortur nicht lange ertragen: In der zwölften Runde war sein erster Rennauftritt mit dem neuen Ferrari F2005 beendet. Bis dahin hatte er den überragenden Fernando Alonso über elf Runden gejagt. Doch dann rutschte Schumacher fast ungebremst von der Piste und konnte sein Auto nur noch im Schleichtempo zurück an die Box fahren.

So feierte der Spanier Fernando Alonso im Renault seinen zweiten Sieg in Folge, der Italiener Jarno Trulli sicherte sich den zweiten Platz in Bahrein und der Finne Kimi Räikkönen kam mit seinem dritten Platz im McLaren-Mercedes erstmals in dieser Saison zu einem Platz auf dem Podium. Immerhin hatte die Formel 1 etwas Unterhaltung in die Wüste gebracht. Die Autos bildeten rasende Farbkleckse in der Luft, Werbetafeln und die Fahnen der Fans waren auf den wenigen Tribünen ein paar Fixpunkte im beigefarbenen Einerlei aus Sand, Steinen und Fels. Doch für die karge Natur hatten die Fahrer verständlicherweise keine Blick. Vor allem nicht Michael Schumacher.

„Ein Hydraulikdefekt, möglicherweise verursacht durch ein herumfliegendes Teil kurz nach dem Start“ habe seinen Ausfall verursacht, sagte der Weltmeister nach dem zweiten Rennen, das er nicht im Ziel beendete. Der Deutsche versuchte trotzdem, ein positives Fazit zu ziehen: Er habe nicht erwartet, dass das neue Auto auf Anhieb gleich so konkurrenzfähig sei. Immerhin hatte er das Rennen auf dem zweiten Platz begonnen. Das sei immerhin ein kleiner Erfolg.

Aber nicht bloß der Weltmeister hatte Probleme. Sein Teamkollege Rubens Barrichello hatte schon am Freitag einen Getriebeschaden erlitten. Am Sonntagmorgen wiederholte sich das Missgeschick nach einer Runde. Einigen Experten war im Verlauf des Wochenendes sowieso schon aufgefallen, dass sich Michael Schumacher eher auf das Qualifying als auf die Rennvorbereitung zu konzentrieren schien: Der Reifen-Hersteller Bridgestone, der Ferrari ausrüstet, gab zu, dass er sich auf Topzeiten über eine Runde konzentriert habe. Auch Rubens Barrichello fiel in der Endphase des Rennens immer weiter zurück. Der Brasilianer musste sich sogar von Felipe Massa im Sauber überholen lassen.

Während Nick Heidfeld, der im BMW-Williams als einziger der Spitzenfahrer denselben Motor hatte wie in Sepang, wegen eines Getriebeschadens ebenfalls vorzeitig in der 26. Runde passen musste, rettete Ralf Schumacher im zweiten Toyota als Vierter die Ehre des deutschen Trios. „Nach dem Gesetz der Serie fahre ich in Imola endlich aufs Podium“, meinte der 29-Jährige.

Fernando Alonso jedenfalls ist jetzt durch seinen zweiten Sieg auf 26 Punkte davongezogen. „Ich hatte keine Angst vor Michael, auch wenn er das Rennen zu Ende gefahren wäre. Ich will Weltmeister werden“, sagte der Spanier, der auch bei Ferrari Nachfolger von Schumacher werden soll. Alonso liegt jetzt 24 Punkte vor Michael Schumacher.

Jarno Trulli und Ralf Schumacher bestätigten, dass mit Toyota weiter zu rechnen sein wird. Kimi Räikkönen im McLaren-Mercedes überzeugte ebenfalls, nachdem er im Qualifying nur Neunter gewesen war. Pedro de la Rosa, der den zweiten McLaren-Mercedes fuhr, weil sich Juan Pablo Montoya verletzt hatte, erreichte Platz fünf. „Das ist stark, bald geht noch mehr“, sagte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug.

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