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Sport: New Yorks Bürgermmeister empfiehlt John Rocker "ein Training, bei dem er etwas mehr Bildung beigebracht bekommt"

Gut zwei Monate nach Beendigung der diesjährigen Saison wird die amerikanische "Major League Baseball" von einem der heftigsten Skandale ihrer Geschichte erschüttert. Nachdem John Rocker, Werfer bei den Atlanta Braves, in einem Interview mit der Zeitschrift "Sports Illustrated" ausländerfeindliche Hasstiraden abgelassen hatte, reichten die empörten Reaktionen in den USA von Forderungen nach einer lebenslangen Sperre bis hin zu psychiatrischer Behandlung des 25-Jährigen.

Gut zwei Monate nach Beendigung der diesjährigen Saison wird die amerikanische "Major League Baseball" von einem der heftigsten Skandale ihrer Geschichte erschüttert. Nachdem John Rocker, Werfer bei den Atlanta Braves, in einem Interview mit der Zeitschrift "Sports Illustrated" ausländerfeindliche Hasstiraden abgelassen hatte, reichten die empörten Reaktionen in den USA von Forderungen nach einer lebenslangen Sperre bis hin zu psychiatrischer Behandlung des 25-Jährigen. Rockers verbale Ausfälle richteten sich vor allem gegen die Baseball-Teams New York Mets und New York Yankees, gegen die die Braves im Verlauf der Play-offs gespielt hatten.

Besonders die Zusammensetzung der Bevölkerung im "Big Apple" macht dem als Hitzkopf bekannten Pitcher offenbar schwer zu schaffen. "Wenn du die U-Bahn-Linie sieben zum New Yorker Stadion nimmst, kommst du dir vor wie in Beirut. Du sitzt neben Jugendlichen mit violetten Haaren, seltsamen Gestalten mit Aids, Typen, die gerade aus dem Gefängnis kommen und einer 20-jährigen Mutter mit vier Kindern. Da wirst du depressiv", wird Rocker zitiert. Einmal in Fahrt, fuhr Rocker - nach eigener Einschätzung keineswegs ein Rassist - auch gegen New Yorks Ausländer schweres Geschütz auf. "Ich bin kein großer Fan von Ausländern. Wenn du über den Times Sqare spazierst, spricht man hauptsächlich koreanisch, vietnamesisch, indisch, russisch und spanisch. Wie sind all diese Leute in unser Land gekommen?"

Während die Atlanta Braves mit Bestürzung auf die Äußerungen ihres Werfers reagierten und in einer hastig anberaumten Pressekonferenz eine Entschuldigung im Namen von Rocker verlasen, forderte New Yorks Bürgermeister Rudy Giuliani den Vizemeister aus der Olympiastadt zum Handeln auf: "Die Braves stehen in der Verantwortung, geeignete Schritte zu unternehmen." Damit allein ist es nach Meinung des Stadtoberhauptes aber nicht getan: "John Rocker sollte Hilfe von außen suchen, vielleicht eine Art Training, bei dem er etwas mehr Bildung beigebracht bekommt."

John Rocker war bereits während der Play-offs durch unbedachte Äußerungen aufgefallen. Er musste unter Polizeischutz gestellt werden und wurde im Stadion dennoch mit Batterien und Geldstücken beworfen.

Frank Hoffmann

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