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Ich grüße Sie! Peyton Manning (links) und Tom Brady haben sich in der NFL über mehr als ein Jahrzehnt Rekord um Rekord abgejagt.

© Imago/UPI

NFL-Playoffs: Ein letztes Mal Peyton Manning gegen Tom Brady?

Peyton Manning und Tom Brady lieferten sich viele Duelle in der NFL – heute kommt es wohl zur letzten Begegnung der Quarterbacks.

Denver mit seinem Stadion ist einer der wenigen Orte, an dem es Tom Brady und den New England Patriots selten gut erging. Nur zwei Siege aus acht Versuchen, nirgends sahen der Quarterback und seine Mitspieler seit mehr als 15 Jahren schlechter aus. Die äußeren Umstände können für Gastmannschaften zur Qual werden, 1600 Meter über dem Meeresspiegel fällt das Atmen in der dünnen Luft schwer. Denvers Spieler sind daran gewöhnt, Gästen brennen dagegen schneller die Lungen. Manchmal ist es im Mile High noch windig, manchmal bitterkalt.

An diesem unwirtlichen Ort wird am Sonntag vermutlich die größte sportliche Rivalität der National Football League (NFL) ihren finalen Akt erleben. Es stehen sich gegenüber, die beiden besten Quarterbacks ihrer Epoche: Peyton Manning von den Broncos, der nach dieser Saison wohl zurücktritt, und Tom Brady. Die Mannschaften dahinter gerieten vor dem Showdown (21 Uhr Pro Sieben Maxx/22.15 Uhr Sat1) fast in Vergessenheit. Manning gegen Brady, das siebzehnte Duell, überstrahlt alles. Im amerikanischen Fernsehen laufen die Höhepunkte ihrer vergangenen Schlachten in Endlosschleife, für Manning sind es Bilder aus einer besseren Zeit.

Er und Brady spielten jahrelang in ihrer eigenen Liga. Stellte einer einen Rekord auf, war es nur eine Frage der Zeit, ehe der andere ihn brach. Mit ihren Mannschaften kämpften sie immer um den Titel. Beide wussten, wer den Super Bowl gewinnen will, muss den anderen schlagen. So ging es Jahr für Jahr und änderte sich auch nicht, als Manning von den Indianapolis Colts zu den Broncos wechselte. Inzwischen aber ist er 39 und hat sich so weit von Bradys Leistungsniveau entfernt, wie noch nie in seiner Karriere. Die Nachwirkungen einer schweren Nackenverletzung, Probleme am Fuß und ein neues Spielsystem haben ihn in diesem Jahr auf dem Spielfeld so alt aussehen lassen, wie er tatsächlich ist. Statistisch spielt er die schlechteste Saison seit seinem Debüt 1998, neun Touchdown-Pässen standen nach Ende der regulären 17 Interceptions, also Würfe, die beim Gegner landen, gegenüber. Vor zwei Jahren hatte Manning mit 55 Touchdown-Pässen noch einen Rekord aufgestellt. Einen, der vermutlich sehr lange halten wird.

Manning wird nach der Saison mit großer Wahrscheinlichkeit zurücktreten

Es sei denn, Brady macht seine Ankündigung tatsächlich war und spielt ewig weiter. Der Spielmacher der Patriots ist 38 Jahre alt, nur sechzehn Monate jünger als Manning, aber an ihm scheint das Alter einfach abzuprallen. Kein Vergleich zu Manning. Bradys Beine bewegen sich schneller als am Anfang der Karriere, sein Wurf ist präziser. Er wirkt austrainierter, in jeder Faser seines Körpers. Grund ist ein spezielles Fitness und Ernährungsprogramm, das er zusammen mit seinen persönlichen Trainern entworfen hat.

Kein Quarterback hat diese Saison mehr Touchdown-Pässe geworfen (36), niemand hatte weniger Interceptions (7). Anders als Manning, der nach der Saison mit großer Wahrscheinlichkeit zurücktreten wird, verschwendet Brady keine Gedanken ans Karriereende. Er und Manning befinden sich in so unterschiedlicher Verfassung, dass Experten wie der ehemalige NFL-Profi Buckey Brooks ein klares Ergebnis voraussagen: „Wenn die Patriots keine Verletzungssorgen haben, werden sie die Broncos zerreißen.“ In der Vorrunde konnte davon keine Rede sein, Denver besiegte New England 30:24 nach Verlängerung, aber mit Quarterback Brock Osweiler, der den verletzten Manning vertrat.

In Denver gab es dann auch die Debatte, ob nicht Osweiler beginnen sollte. Denvers Trainer Gary Kubiak entschied sich anders. Am Sonntag wird nochmal Manning spielen dürfen. Vielleicht zum letzten Mal überhaupt.

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