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Sport: "Nicht der alleinige Sündenbock" - Andreas Thom über seine Rolle beim Tor in Porto

Fühlen Sie sich mitschuldig an der Niederlage gegen den FC Porto?Sollte ich?

Fühlen Sie sich mitschuldig an der Niederlage gegen den FC Porto?

Sollte ich?

Wenn es Ihnen gelungen wäre, Ljubimko Drulovic bei dessen Solo zu stoppen, hätte der nicht das Tor des Tages schießen können.

Die Situation hätte schon vorher geklärt sein können. Beispielsweise durch Dick van Burik. Ich will ihm nicht zu nahe treten, aber ich wehre mich dagegen, dass man mich zum alleinigen Sündenbock in dieser Szene abstempelt.

Hatten Sie, als Sie Drulovic verfolgten, für einen Moment mit dem Gedanken gespielt, ihn von den Beinen zu holen?

Dann hätte ich ja die Rote Karte gesehen. Mit den so genannten taktischen Fouls sollte man sehr vorsichtig umgehen. Besonders dann, wenn es einen selbst trifft. Und es kann ja auch nicht Sinn der Sache sein, ein Tor zu verhindern, die Mannschaft aber gleichzeitig durch die Dezimierung zu schwächen. Immerhin war noch etwa eine Viertelstunde zu spielen. Da hätten wir in Unterzahl leicht noch ein Tor kassieren können. Aber in solch einer Situation hat man sowieso keine Zeit, viel nachzudenken.

Das Foul hätte ja schon frühzeitig im Mittelfeld passieren können. Dann wäre es vielleicht nur die Gelbe Karte gewesen.

Ich habe ja immer geglaubt, Drulovic noch einzukriegen. Zwischenzeitlich war ich auch an ihm dran, aber um Sekundenbruchteile kam ich dann doch zu spät.

Liegt es vielleicht auch an Ihren 34 Jahren, dass Sie es nicht mehr geschafft haben?

Der Jugoslawe ist ja auch schon 31.

Haben Ihnen in der Kabine Mitspieler irgendwelche Vorwürfe gemacht?

Natürlich nicht. Da wäre ich auch sehr sauer gewesen. Schließlich muss ja auch die Frage erlaubt sein, wo denn unsere Vierer-Abwehrkette war, als die Portugiesen ihren Konter fuhren. Einige waren da sehr weit aufgerückt. Da hat man mir ganz allein die Verantwortung überlassen.

Das Tor hat das Spiel entschieden. Von einem ungerechten Ergebnis werden Sie sicher nicht sprechen wollen?

Es ist doch völlig egal, ob gerecht oder ungerecht. Holen wir in Porto einen Punkt, fragt niemand später mehr danach, wie wir gespielt haben.

Fühlen Sie sich mitschuldig an der Niederlage

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