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Sport: Noch ein Rekord

In Ungarn gewinnt Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher sein zwölftes Saisonrennen

„World Number 1“ stand auf der Boxentafel. Das galt eigentlich dem ganzen Team, weil Ferrari beim Formel1-Rennen in Ungarn gerade die Konstrukteursweltmeisterschaft gewonnen hatte. Es hätte aber auch Ferrari-Pilot Michael Schumacher gemeint sein können. Niemand zweifelt nach seinem gestrigen Sieg auf dem Hungaroring jedenfalls noch ernsthaft daran, dass der Formel-1-Weltmeister seinen Titel verteidigen wird. Das kann er schon beim Großen Preis von Belgien in zwei Wochen schaffen.

Vorher aber stellte Schumacher erst einmal einen weiteren Rekord auf: Mit seinem zwölften Saisonsieg im 13. Rennen übertraf er seine eigene Bestmarke aus dem Jahr 2002. „Es ist ein unglaublich schönes Gefühl, so aus der Sommerpause zurückzukommen“, sagte Schumacher. „Wir haben hart gearbeitet, aber vor allem hat auch Bridgestone einen großen Beitrag zu diesem Triumph geleistet.“ In der Tat lag es vor allem an der von den Japanern speziell für den langsamen Hungaroring entwickelten Reifenmischung, dass Schumacher ein Debakel wie vor einem Jahr erspart blieb. Damals war er nur Achter geworden und sogar vom Sieger Fernando Alonso überrundet worden. Diesmal landete der Renault-Pilot mit großem Rückstand hinter Schumachers Teamkollegen Rubens Barrichello auf Platz drei.

„Wir haben eine tolle Truppe, die auch nach dem starken Saisonauftakt nicht nachgelassen und konsequent weiter gearbeitet hat“, sagte Schumacher. „Und heute können wir hier das Ergebnis feiern.“

Die Konkurrenz konnte bei der Feier nur zusehen und gratulieren. „Das ist wirklich grandios, was Ferrari in dieser Saison geleistet hat, das muss man neidlos anerkennen“, sagte BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen. „Ich kann die italienische Hymne schon fast nicht mehr von der deutschen unterscheiden, weil ich sie so oft höre.“ Auch Frank Williams gab sich beeindruckt: „Für mich ist das eine der größten Leistungen in der gesamten Sportgeschichte, nicht nur in der Formel 1. Das Traurige ist nur, dass wir darunter leiden müssen."

Schumacher kann nun auf seiner Lieblingsstrecke in Spa seinen siebten WM-Titel einfahren, wenn er zwei Punkte mehr als sein Teamkollege Barrichello holt. Der Brasilianer kann Schumachers erneuten Triumph als Einziger noch verhindern. Schumacher selbst ist sich aber anscheinend noch nicht ganz sicher, ob er den Titel nicht doch lieber erst beim Rennen in Italien vor den vielen Ferrari-Fans holen möchte: „Spa, aber auch Monza zwei Wochen später wären beides attraktive Strecken, um den Titel zu gewinnen.“

Diese Art von Problemen hätte man bei BMW-Williams vermutlich auch gern. Theissen musste sich mit den Plätzen vier und sieben für Juan-Pablo Montoya und Antonio Pizzonia begnügen. Und war nicht einmal unzufrieden: „Wir haben hier mit der neuen, ungetesteten Frontpartie eine gute Figur gemacht.“ Große Enttäuschung herrschte bei McLaren-Mercedes. Man hatte sich für die harten Reifen entschieden, weil man glaubte, die schnellere, weichere Mischung würde den Belastungen im Rennen nicht standhalten. „Aber da haben wir uns getäuscht“, gab David Coulthard zu, der Neunter wurde. Kimi Räikkönen hätte nach einem sehr guten Start zumindest die Chance gehabt, in die Punkte zu fahren, schied aber schon nach 15 Runden durch einen Elektrikschaden aus. Nick Heidfeld im Jordan wurde Zwölfter.

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