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Sport: Noch zwei Siege

Schalke besiegt Nürnberg dank Kevin Kuranyis Tor mit 1:0 und bleibt Tabellenführer

Bange machen gilt nicht bei den Profis des FC Schalke 04. Eine Woche nach dem Fehltritt von Bochum ist der Tabellenführer der Bundesliga wieder im Takt. Beim 1:0 gegen den 1. FC Nürnberg gelang ein Heimsieg, der den Westfalen zwei Runden vor Ultimo die Chance erhält, aus eigener Kraft Deutscher Meister zu werden. „Es war richtig viel Arbeit, aber ein riesiger Schritt Richtung Meisterschaft“, sagte Mittelfeldspieler Fabian Ernst. Den Sieg verdanken die Schalker ihrem derzeit besten Stürmer Kevin Kuranyi, auf den abermals Verlass war. Der Nationalspieler erzielte mit dem Kopf das Siegtor. „Kevin ist so scharf auf den Titel wie kein zweiter“, sagte Ernst. „Er beweist gerade, dass er ein Riesenstürmer ist.“ Der 1. FC Nürnberg hat trotz der Niederlage die Teilnahme am Uefa-Cup sicher.

In der Nordkurve hatten die Schalker Fans die Porträts der Spieler aufgehängt, die vor zehn Jahren den Uefa-Cup gewannen und als „Eurofighter“ in die Vereinsgeschichte eingingen. Weiter unten kündete ein Spruchband vom historischen Wert dieses Erfolges. „Momente, die unsterblich machen.“ Auch der Schalker Jahrgang 2007 besitzt die Chance, sich unsterblich zu machen – mit dem Gewinn des noch bedeutenderen nationalen Meistertitels, auf den der Revierklub seit fast fünf Jahrzehnten wartet. Von den großen Taten der Eurofighter ließen sich die Mitglieder des aktuelle Ensembles zunächst jedoch nicht inspirieren. Ihre Angriffsversuche wirkten verhalten, meist mühselig.

Viel mehr als ihre bloße Anwesenheitspflicht erfüllten die Schalker während der ersten Halbzeit nicht. Dennoch bot sich ihnen einige Male die Chance, in Führung zu gehen. Christian Pander, Kevin Kuranyi und Kapitän Marcelo Bordon wussten ihre Möglichkeiten aber nicht zu nutzen. Auf der anderen Seite gingen die Nürnberger in der Offensive noch zaghafter zu Werke. Zuweilen hatte es den Anschein, als respektierten sie die Mittellinie als Grenze, die sie nur in freundschaftlicher Absicht hätten überschreiten dürfen. Ihr Torhüter Raphael Schäfer hatte am Ende sogar die meisten Ballkontakte von allen Nürnberger Spielern. Erst in der Nachspielzeit der ersten Hälfte wagten die Franken ausnahmsweise einmal etwas Freches. Jan Kristiansen bereitete dem Gelsenkirchener Torwart Manuel Neuer mit einem Schuss aus dreißig Metern Schwierigkeiten. Es blieb die einzige gute Torchance der überaus harmlosen Nürnberger Elf in der gesamten Partie.

In dem Bewusstsein, dass ein Punkt nicht reichen würde, steigerten die Schalker nach der Pause das Tempo und den Druck. Das dringend benötigte Tor war nur noch eine Frage der Zeit. Zunächst zwang Verteidiger Dario Rodriguez Torhüter Schäfer mit einem Kopfball zu einer großartigen Parade. Ein paar Minuten später musste sich aber auch der Nürnberger Torwart geschlagen geben. Kevin Kuranyi wuchtete die Kugel, auf Vorlage von Hamit Altintop, mit dem Kopf unhaltbar an ihren Bestimmungsort. Später bot sich dem Nationalstürmer die Chance, den Vorsprung auszubauen, doch sein Schuss ging über das Ziel hinaus.

Von ihren begeisterten Fans lautstark nach vorn getrieben, lebten die Schalker ihre anfangs gebremste Angriffslust nun voll aus, zeigten sich im Abschluss aber nachlässig. Daran änderte sich auch nach dem Platzverweis für Tomas Galasek nichts, dessen vermeintliche „Notbremse“ gegen Hamit Altintop von Schiedsrichter Florian Meyer mit der Roten Karte bestraft wurde. Obwohl nur ein Tor fiel, blieb der Schalker Manager Andreas Müller nach eigenem Bekunden jederzeit gelassen. „Eins reicht auch mal“, sagte er und fügte hinzu, er sei jederzeit „sehr, sehr ruhig geblieben, weil unsere Mannschaft in keiner Phase des Spiels ungeduldig geworden ist“.

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