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Sport: Not am Ring

Deutschland 2013 ohne Formel-1-Rennen?

Berlin - Die Not auf dem Nürburgring wird immer größer, die Chance auf das geplante Formel-1-Rennen 2013 immer kleiner. „Die Situation am Nürburgring ist sehr ernst und damit alles andere als erfreulich“, sagte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. Im Kompetenzstreit um den insolventen Kurs zwischen Pächtern und Sanierern sind die Verhandlungen geplatzt, nun droht zwischen diesen beiden Parteien ein Rechtsstreit. Dabei drängt die Zeit zur Vorbereitung auf das Deutschland-Rennen. Auch für die denkbare Alternative Hockenheimring.

„Jetzt läuft im Grunde genommen schon das Weihnachtsgeschäft für die Veranstaltungen 2013 und es wäre sicherlich sehr schwierig, so kurzfristig noch die Formel 1 zu stemmen“, sagte Hockenheims Oberbürgermeister Dieter Gummer. Im kommenden Jahr wäre – dem jährlichen Wechsel folgend – eigentlich der Nürburgring dran. Doch dass das Rennen wie geplant am 14. Juli in der Eifel stattfindet, ist derzeit schwer vorstellbar.

Das Hauptproblem ist die ungeklärte Kompetenzfrage nach der Insolvenz der Nürburgring GmbH wegen der Millionendefizite aus dem Bau des Freizeitparks. Zwar fühlen sich weiter die bisherigen privaten Pächter zuständig, die Nürburgring Automotive GmbH (NAG). Das wiederum sehen die bestellten Insolvenzverwalter anders, die der NAG gekündigt haben und einen Managementvertrag bis 2014 verweigerten.

Nun droht der Streit um den Ring zu eskalieren und die Formel 1 tatsächlich zu vertreiben. Eigenmächtig verkündete die NAG, die Gespräche mit Formel-1-Chef Bernie Ecclestone über die Austragung des Rennens 2013 seien gescheitert. Auf dem Ring werde es „keine Formel 1 mehr geben“. Nach Angaben ihres Sprechers Karl-Heinz Steinkühler sehen die Betreiber derzeit auch keine Chance für weitere Gespräche mit den Sanierern, wenn die sich nicht auf sie zu bewegen würden. Sanierungsgeschäftsführer und Sachwalter des Rings peilen nach Angaben ihres Sprechers aber weiter eine Einigung an.

ADAC-Sportpräsident Hermann Tomczyk mahnt, es sei an der Zeit, „dass sich die Beteiligten darauf konzentrieren, den Ring neu auszurichten, anstatt für unnötige und überflüssige Schlagzeilen zu sorgen“. Die vertraglich vereinbarten ADAC-Veranstaltungen – darunter auch das 24-Stunden-Rennen – würden stattfinden, versicherte er. Auch das Musikfestival „Rock am Ring“ scheint gesichert.

Wie es mit der Formel 1 in Deutschland weitergeht, ist dagegen unklarer denn je. In Hockenheim macht sich immerhin ein klein wenig Hoffnung breit. Zwar verhandle man noch nicht mit Ecclestone, erklärte Bürgermeister Gummer. Bevor Sebastian Vettel, der an diesem Sonntag bei der Premiere in Austin seinen Titel-Hattrick perfekt machen kann, ohne Heimrennen im nächsten Jahr dasteht, „würden wir aber auf jeden Fall gesprächsbereit sein“. Tsp/dpa

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