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© dpa

Nürnberg - Hertha: Verdiente Niederlage für schwache Berliner

Während der Hauptstadtklub immer tiefer in die Krise rutscht, freut sich Gegner Nürnberg neben dem Sieg über das Verlassen der Abstiegsplätze. Hertha-Trainer Favre scheint kein Mittel gegen den Abwärtstrend zu finden. Seine Mannschaft trat teilweise wie ein Abstiegskandidat auf.

Der Pokalsieger feierte am Sonntag mit einem verdienten 2:1 (2:0)-Erfolg gegen erschreckend schwache Berliner den zweiten Heimsieg in Serie und kletterte mit 15 Punkten auf den 14. Tabellenplatz. Angelos Charisteas (5. Minute) und Zvjezdan Misimovic (39.) trafen vor 41 490 Zuschauern für den vor allem in der ersten Hälfte überzeugenden "Club". Der Schweizer Fabian Lustenberger (65.) konnte mit seinem ersten Bundesliga-Treffer nur noch verkürzen. Nach der siebten Auswärtspleite im achten Spiel müssen sich die so ambitioniert in die Saison gestarteten Berliner nun endgültig nach unten orientieren.

Vier Tage nach dem 2:1 im Uefa-Pokal gegen den niederländischen Vertreter AZ Alkmaar demonstrierte der "Club" von der ersten Minute an Konsequenz und Entschlossenheit. Sicher in der Defensive und mit engagiertem Offensivspiel setzten die Franken den enttäuschenden Gast aus der Hauptstadt permanent unter Druck. Der sichtlich unzufriedene Hertha-Trainer Lucien Favre rief immer wieder einzelne Spieler an die Seitenlinie, um neue taktische Anweisungen zu erteilen. Doch nur der Serbe Marko Pantelic, an dem der englische Spitzenclub FC Chelsea Interesse haben soll, sorgte mit einer Einzelaktion für so etwas Ähnliches wie Torgefahr im Strafraum der Nürnberger (29.). Ansonsten trat Hertha im Easy-Credit-Stadion eher wie ein Abstiegskandidat auf.

Fans: "Nicht denken, einfach schießen"

Ganz anders der FCN: "Nicht denken, einfach schießen", hatten "Club"-Fans auf ein Plakat gepinselt - und wurden erhört. Keine fünf Minuten waren gespielt, als der griechische Nationalstürmer Charisteas eine Vorlage von Dominik Reinhardt zu seinem dritten Saisontor verwertete. Nicht nur in dieser Situation präsentierte sich die Hertha-Hintermannschaft hilf- und planlos. Auch vor dem 2:0 durch Misimovics feine Direktabnahme konnte Marek Mintal ungestört flanken.

Zur Pause reagierte der Schweizer Favre und brachte in Solomon Okoronkwo und Tobias Grahn zwei frische Offensivkräfte. Andreas Schmidt und André Lima mussten weichen, doch die Maßnahme blieb ohne die erhoffte Wirkung. Zwar kamen die Gäste in den zweiten 45 Minuten etwas öfter in die Hälfte der Nürnberger, doch am schwachen Gesamteindruck änderte auch das 1:2 durch Mittelfeldspieler Lustenberger nur wenig. Die passiven und unsicheren Berliner machten es den Franken leicht, das Publikum schon früh in Feierlaune zu versetzen. Die Gastgeber gingen nicht mehr ganz so zielstrebig zu Werke - doch Hertha fehlte im Angriff die Durchschlagskraft. (rope/dpa)

Gerd Münster

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