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Sport: Nur Berlin bleibt defensiv

Deutsche Erfolge im Uefa-Cup: Stuttgart und Wolfsburg gewinnen, Schalke holt auswärts einen Punkt Beim 0:0 in Charkow überzeugt Hertha BSC mit guter Abwehrarbeit, im Angriff aber ist das Team zu zaghaft

VfB Stuttgart – Partizan Belgrad 2:0

Was wäre der VfB Stuttgart ohne Mario Gomez? In der Bundesliga wohl noch ein bisschen mittelmäßiger, als er es ohnehin schon ist. Und im Uefa-Cup vermutlich ohne Chance, die Gruppenphase zu überstehen. Dank zweier Tore ihres Nationalstürmers haben die Stuttgarter im zweiten Spiel den ersten Sieg errungen. Gomez brachte den VfB gegen Partizan Belgrad eine Viertelstunde vor Schluss in Führung, vier Minuten später erhöhte er zum 2:0-Endstand. Die Stuttgarter, die sich nach vier Niederlagen aus den letzten fünf Spielen verbessert zeigten, gingen zu fahrlässig mit ihren Chancen um und mussten lange auf die Führung warten. Trotzdem sagte Trainer Armin Veh. „Es war ein gutes Spiel meiner Mannschaft.“

VfL Wolfsburg – SC Heerenveen 5:1

Der Pole Jacek Krzynowek kommt beim VfL Wolfsburg in dieser Saison auf ein sehr bescheidenes Arbeitsprotokoll. Eine Minute durfte er im Uefa-Cup gegen Rapid Bukarest mitwirken, gestern Abend aber, beim ersten Auftritt der Wolfsburger in der Gruppenphase, stand der Mittelfeldspieler überraschend in der Anfangself. Trainer Felix Magath hatte angesichts der Mehrfachbelastung ein wenig rotiert, trotzdem reichte es für den VfL zu einem lockeren 5:1-Sieg. Dabei waren die Holländer nach einer halben Stunde sogar in Führung gegangen. Myka Väyrynen bestrafte die zurückhaltende Abwehrarbeit der Wolfsburger mit dem 1:0 für Heerenveen. „Das Tor hat uns ein bisschen wach gerüttelt“, sagte Zvjezdan Misimovic, der nur drei Minuten später den Ausgleich einleitete. Edin Dzeko traf nach seiner Ecke per Kopf zum 1:1. Noch vor der Pause gelang Grafite das 2:1, ehe Misimovic nach guter Vorarbeit des starken Ashkan Dejagah zum 3:1 abstaubte. Dzeko und Krzynowek erhöhten noch auf 5:1.

Racing Santander – FC Schalke 04 1:1

Mit seinem ersten Pflichtspieltor hat Orlando Engelaar den FC Schalke 04 der K.-o.-Runde im Uefa-Cup ein großes Stück näher gebracht. Der holländische Nationalspieler erzielte beim spanischen Erstligisten Racing Santander den Treffer zum 1:1 (0:0)-Endstand – nur vier Minuten nachdem seine Mannschaft durch Mohamed Tchite in Rückstand geraten waren. Bester Spieler der Schalker war allerdings Torhüter Manuel Neuer, der mit guten Paraden einen früheren Rückstand verhindert hatte. Die offensiv ausgerichteten Schalker waren zwar von Beginn an um Ballkontrolle bemüht, zahlreiche Fehlpässe hemmten jedoch immer wieder ihren Spielaufbau. Nach der Pause stemmte sich Schalke entschlossener dem Druck der Spanier entgegen und sicherte sich damit einen verdienten Punkt. Tsp/dpa

Charkow - Der Ukrainer ist offensichtlich ein Mensch, der das Leben mit aller Ruhe angeht. Als gestern Abend in Charkow das Uefa-Cup-Spiel gegen Hertha BSC angepfiffen wurde, war gerade die Hälfte der Plätze im angeblich ausverkauften Metalist-Stadion besetzt. Doch nach und nach füllte sich die Arena, nach einer halben Stunde war das Stadion tatsächlich voll. Die Zuspätgekommenen haben nicht allzu viel verpasst, zumindest nicht von ihrer Mannschaft. Der Berliner Fußball- Bundesligist hatte Metalist Charkow jederzeit gut im Griff – mehr als das zweite Unentschieden im zweiten Spiel der Gruppenphase sprang für Hertha allerdings nicht heraus. 0:0 hieß es am Ende für die Berliner. Trotzdem war Herthas Trainer Lucien Favre nicht unzufrieden: „Ich sehe das positiv: Wir haben einen Punkt gewonnen – nicht zwei liegen gelassen.“

Die Berliner standen vor allem in der Defensive sehr sicher. Favre ließ seine Mannschaft mit einer Dreierkette verteidigen, in der Josip Simunic die zentrale Position einnahm, zudem unterband das massive Mittelfeld der Berliner mit dem starken Pal Dardai den Kombinationsfluss der Ukrainer sehr wirkungsvoll. Torhüter Jaroslav Drobny, der nach seiner Wadenverletzung in die Mannschaft zurückgekehrt war, hatte lange Zeit nicht allzu viel zu tun. Erst nach etwas mehr als einer Stunde musste der Tscheche zum ersten Mal eingreifen, als er einen Fernschuss von Witali Bordijan über die Latte lenkte.

Die besseren Chancen hatte Hertha – allerdings auch nicht unbedingt in üppiger Fülle. Dazu spielten die eher defensiv ausgerichteten Berliner ihre Kontermöglichkeiten nicht konsequent genug zu Ende. „Hinten haben wir nichts zugelassen, aber vorne haben wir als Mannschaft zu wenig gemacht“, sagte Kapitän Arne Friedrich.

Die beste Möglichkeit hatte Gojko Kacar. Nach der verunglückten Abwehr eines Flankenballs von Marc Stein kam der Serbe aus 15 Metern zum Schuss, der Ball wurde noch abgefälscht und landete an der Latte. Wenig später hatte Andrej Woronin Pech. Nach einem Pass von Kacar ging sein Schuss nur knapp am Pfosten vorbei. Kurz vor der Pause bediente der Ukrainer Sofian Chahed, dessen Schussversuch verfehlte ebenfalls knapp das Ziel.

Woronin hatte sich für den Auftritt in seiner Heimat, das zweite Pflichtspiel für ihn in der Ukraine überhaupt, viel vorgenommen. Ein Erfolgserlebnis aber blieb ihm versagt. Knapp zehn Minuten vor Schluss musste der Stürmer für den Brasilianer Raffael vom Feld. Immerhin blieb Woronin erspart, was ihm mit Bayer Leverkusen in Kiew passiert ist. Da schoss er zwar ein Tor, flog aber danach mit Gelb-Rot vom Platz. Tsp

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