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Mame Diouf schießt in der Nachspielzeit das Ausgleichstor für Hannover 96

© dpa

Hannover - Nürnberg 3:3: Nürnberg verspielt 3:0-Führung in Hannover

Der 1. FC Nürnberg hat den ersten Saisonsieg verschenkt. Wegen eines späten Ausgleichstors kam der Club am Samstag bei Hannover 96 trotz einer 3:0-Halbzeitführung nur zu einem 3:3.

Von Christian Otto

Sein Jubellauf sah aus, als könne ihn wirklich niemand aufhalfen. Mame Diouf, der eigentlich ein eher schwaches Spiel im Trikot von Hannover 96 gezeigt hatte, war außer sich vor Glück. Mit zwei späten Treffern bewahrte er die Niedersachsen vor einer Blamage und machte noch ein 3:3 (0:3) gegen den starken 1. FC Nürnberg möglich. Der Gast hatte nach Treffern von Adam Hlousek, Josip Drmic und Nilsson, die allesamt schon in der 1. Halbzeit gefallen waren, auf seinen ersten Sieg in dieser Saison gehofft. Aber der eingewechselte Leonardo Bittencourt und eben Diouf mit zwei Treffern drehten die Partie noch. Ob der glückliche Punktgewinn reichen wird, um Hannovers Trainer Mirko Slomka aus der Schusslinie zu bekommen, bleibt fraglich. Seine Mannschaft hatte in der 1. Halbzeit einen peinlichen Auftritt gezeigt und entging haarscharf einem Fiasko.

Das Pfeifkonzert aus der heimischen Fankurve, wo die Stimmung äußerst frostig geworden ist, hatte in Hannover schon vor dem Halbzeitpfiff eingesetzt. Zum wundersamen Aufbegehren des 1. FC Nürnberg, der mutig kombinierte und mit gekonnten Pässen in Serie zu überraschen wusste, gesellte sich vor 38 100 Zuschauern eine zunehmende Verunsicherung. Die Abwehr vor Hannovers machtlosen Torhüter Ron-Robert Zieler wirkte von Minute zu Minute verunsicherter. Und was auch immer die Nürnberger Profis anstellten –  es sollte ihnen an diesem Tag zunächst gelingen. Der Führungstreffer der Gäste war noch entstanden, weil 96-Verteidiger Hiroki Saki den Ball unglücklich abgefälscht hatte. Bei den weiteren Gegentoren aber fehlte dann die nötige Gegenwehr. Zieler irrte vergeblich durch den Strafraum und war um seine Aufgabe nicht zu beneiden.

Ein glückliches Remis gegen einen Gast, der zu den Kellerkindern der Liga zählt: Es dürfte klar sein, was sich in Hannover fortsetzen wird. „Wir beteiligen uns an keiner Trainerdiskussion“, hatte Martin Kind als Präsident der Niedersachsen zuletzt immer wieder betont. Weil die 96-Elf unter der Regie von Slomka aber nicht nur auswärts regelmäßig versagt, sondern jetzt auch im eigenen Stadion den nötigen Elan vermissen lässt, muss der Trainer um seine Weiterbeschäftigung fürchten. Zum Abschluss der Hinrunde, wenn Hannover 96 am Samstag beim SC Freiburg antritt, soll Slomka in jedem Fall noch im Amt sein. Die Stimmung ist hausintern aber äußerst angespannt. Slomka missfällt vor allem die Debatte darüber, dass seine Mannschaft nicht fit genug sei, um an die guten Leistungen der vergangenen beiden Spielzeiten anzuknüpfen. Er bleibt bei der Meinung, dass seine Arbeit dem Profis eine gute Grundlage für Erfolg bietet. Dummerweise bleibt der aber immer häufiger aus.

Das letzte Aufbegehren, das die Spieler von  Hannover 96 nach dem Seitenwechsel zeigten, war ein klitzekleiner Hoffnungsschimmer für Slomka. Nach dem 1:3 durch den eingewechselten Bittencourt durfte Diouf den Retter eines Punktes spielen. Warum die 96-Elf nicht schon früher für ihre Trainer gekämpft und agierte hatte, wird noch zu ergründen sein. Slomka war nach dem Abpfiff schnell in die Katakomben des Stadion geeilt, wo so manche unangenehme Frage auf ihn wartete.

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