zum Hauptinhalt

Oberliga: Kantersieg für Union gegen BFC

Unter verschärften Sicherheitsbedingungen hat der 1. FC Union das brisante Berliner Fußball-Ortsderby gegen den BFC Dynamo haushoch mit 8:0 (2:0) für sich entschieden.

Berlin (21.08.2005, 17:51 Uhr) - 14.020 Zuschauer sorgten dabei für eine Rekordkulisse in der Nordstaffel der NOFV-Oberliga und füllten die Kassen des Gastgebers mit weit mehr als 80.000 Euro. Angesichts der Präsenz von mehr als 1.500 Sicherheitskräften in und um das Stadion an der Alten Försterei gab es nach Angaben der Polizei vor und während des 53. Lokalderbys keine Auseinandersetzungen unter den verfeindeten Fangruppen.

Für den Favoriten sorgte der Ex-Cottbuser Torsten Mattuschka mit seinen Treffern in der 16. und 33. Minute bereits in der ersten Halbzeit für eine Vorentscheidung. Der 19-jährige Jack Grubert leitete mit einem Doppelschlag zum 4:0 (47./68.) ein Schützenfest ein. Das schönste Tor schoss Karim Benyamina (77.) mit einem Knaller in den Dreiangel. Er war es auch, der mit seinen Toren in der 82. und 89. Minute für den Endstand sorgte, nachdem Jörg Heinrich (80.) mit einem Freistoß erfolgreich war. Wegen des großen Zuschauerandrangs war die Partie fast eine halbe Stunde später angepfiffen worden. Zudem hatte Schiedsrichter Helmut Bley (Sehmtal) den BFC noch einmal in die Kabine geschickt, um die Hosen zu wechseln.

Die Rivalität der beiden Stadtrivalen rührt aus DDR-Zeiten, wo der zehnmalige Meister BFC Dynamo von Stasi-Chef Erich Mielke im Ostteil Berlins stets protegiert wurde, während der 1. FC Union als Zivilverein oft gute Spieler zum Erzrivalen abstellen musste.

In der Nacht vor dem Spiel nahm die Polizei bei einem Großeinsatz in der Berliner Discothek «Jeton» nach Angaben vom Sonntagnachmittag 180 Personen fest. Dabei handelte es sich überwiegend um BFC-Fans. 145 Festgenommene hätten sich am Nachmittag noch in Gewahrsam befunden. Mit dem Einsatz sollten Rädelsführer der gewaltbereiten Fußballszene identifiziert werden.

Nach Angaben der Berliner Polizei begann der Einsatz mit etwa 100 Beamten gegen 01.30 Uhr in der Frankfurter Allee, wo zahlreiche Anhänger des BFC Dynamo ihre Party nach einem vorangegangenen Fan- Turnier feierten. Nach Auskunft des BFC habe es dabei auch Verletzte gegeben. Daraufhin hatte der BFC wegen des aus seiner Sicht «unverhältnismäßigen» Polizei-Einsatzes in Erwägung gezogen, seine Mannschaft nicht auf das Spielfeld gegen den 1. FC Union zu schicken. Erst reichlich eine Stunde vor dem Anpfiff erklärte sich der Verein zum Antreten bereit, nachdem die Spieler in der Kabine darüber abgestimmt hatten. (tso)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false