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Sport: Ohne Ziege gegen Litauen

Nach dem Tod seiner Mutter sagt der Nationalspieler wohl ab

München (dpa). Rudi Völler muss im ersten EM-Qualifikationsspiel gegen Litauen wahrscheinlich auf Christian Ziege verzichten. Der 30-Jährige wird wegen des Todes seiner Mutter auf keinen Fall am Dienstag zum Treff der Nationalspieler nach Neu-Isenburg kommen und wohl auch auf einen Start am Samstag in Kaunas verzichten. „Einen Einsatz mit der Nationalmannschaft kann ich mir nicht vorstellen“, schrieb Ziege am Wochenende auf seiner Internetseite.

Den voraussichtlichen Verzicht auf Ziege wegen des überraschenden Todesfalls nahm Völler mit großem Verständnis zur Kenntnis. „Wenn er deshalb nicht dabei sein kann, ist das logisch“, sagte der Teamchef. Die endgültige Entscheidung treffe allein Ziege. Am Samstag fehlte der mit 71 Länderspielen erfahrenste deutsche Akteur im 20-köpfigen DFB-Kader bereits beim Liga-Spiel seines Vereins Tottenham Hotspur gegen den FC Southampton (2:1).

Überlegungen für eine Nachnominierung stellte Völler am Sonntag zunächst nicht an, zumal ihm in seinem Kader in dem Schalker Jörg Böhme eine personelle Alternative zu Ziege auf der linken Seite zur Verfügung steht. Entwarnung gab außerdem Böhmes Klub-Kollege Gerald Asamoah, der beim Schalker 2:1-Pokalsieg am Samstagabend bei den Amateuren von Bayern München zur Halbzeit wegen Rückenschmerzen ausgewechselt worden war. „Das war eine reine Vorsichtsmaßnahme. Ich werde zur Nationalmannschaft fahren“, sagte Asamoah.

Spätestens am Samstag (19.30 Uhr/live in der ARD) – 69 Tage nach dem verlorenen Finale gegen Brasilien – zählen die Meriten der Weltmeisterschaft in Japan und Südkorea nicht mehr. „Es geht in der EM-Qualifikation nun mal nicht mit links. Wir müssen wie bei der Weltmeisterschaft an die Grenzen gehen“, sagte Völler. „Eine Niederlage wäre nach dieser Super-Weltmeisterschaft eine Katastrophe. Wir dürfen das neue Fußball-Selbstbewusstsein in Deutschland nicht leichtfertig verspielen“, warnte Bayern-Profi Michael Ballack in einem Interview der „Bild am Sonntag“.

In der von Bayern-Vorstand Karl-Heinz Rummenigge geforderten Reduzierung der Länderspiel-Termine durch die Streichung der zwei Freundschaftsspiele zu Beginn der Saison (im August) sowie kurz vor Ende (im April) zeigte sich Völler grundsätzlich gesprächsbereit. „Rummenigge hat da nicht so Unrecht“, sagte der Teamchef am Samstag im Aktuellen Sportstudio des ZDF. Einer Streichung von Länderspielen will er jedoch mit einer Terminänderung begegnen.

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