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In Valencia tobt das Volksfest. Alba Berlin versucht dem möglichst aus dem Weg zu gehen.

© dpa

Alba Berlin in Valencia: Ohren zu und durch

In Valencia tobt derzeit das Volksfest Fallas – nebenbei wird Basketball gespielt. Den Auswärtseinsatz für Alba macht das Geknalle nicht gerade leichter.

Es wird sehr, sehr heiß werden am Mittwoch – und wahnsinnig laut. Alle haben auf diesen Abend hingefiebert, die Vorfreude hat sich in den vergangenen Tagen immer weiter hochgeschaukelt. Wenn das große Spektakel beginnt, wird es niemanden kalt lassen, die ganze Stadt ist bereit, gemeinsam durchzudrehen.

Ach ja, ein Basketballspiel findet in Valencia auch noch statt.

Wenn Alba Berlins Basketballer heute in Valencia antreten, stören sie eigentlich nur. Am Mittwochabend erreichen die Fallas, das traditionelle Volksfest der drittgrößten Stadt Spaniens, ihren Höhepunkt. Ab 22 Uhr werden in der Innenstadt riesige Figuren aus Pappmaché verbrannt, es wird getrunken und geböllert, geböllert und getrunken. Und dann noch ein bisschen getrunken. Und geböllert. Damit auch die Fans von Albas Gegner rechtzeitig zu den Feierlichkeiten kommen, wurde das Hinspiel im Eurocup-Viertelfinale auf 18 Uhr vorverlegt (live bei TV Berlin und Eurosport2). Die Berliner haben sich sicherheitshalber in einem Hotel außerhalb der Stadt in der Nähe des Flughafens eingemietet, um Trubel, Lärm und Menschenmassen zu entgehen. Und weil die Fallas etliche Touristen und Exil-Valencianos anziehen und alle Flüge fast ausgebucht sind, musste Alba bei der Anreise kreativ werden: Mannschaft und Betreuerstab fliegen in mehreren Reisegruppen nach Valencia, die einen über Zürich, die anderen über Madrid, Sportdirektor Mithat Demirel über Mallorca.

Sportlich erwartet Alba der erste wirklich große Name dieser Eurocup-Saison. Der BC Valencia ist zurzeit Tabellenzweiter in Spanien, hinter Real Madrid und noch vor dem FC Barcelona. Im Finale des Eurocups 2010 trafen die Berliner schon einmal auf Valencia und blieben beim 44:67 chancenlos. Auch diesmal ist Alba klarer Außenseiter – spätestens seit dem Achtelfinal-Erfolg gegen Chimki Moskau sind die Spanier Titelfavorit in dieser Eurocup-Saison. Die Moskauer hatten das Hinspiel in Spanien mit 16 Punkten verloren, diesen Rückstand konnten sie im Rückspiel nicht mehr aufholen. Da die Addition beider Partien über das Weiterkommen entscheidet, müssen die Berliner eine deutliche Niederlage unbedingt vermeiden, um am kommenden Dienstag in eigener Halle nicht einem zu großen Rückstand hinterherlaufen zu müssen. „Wir dürfen nicht den Fehler von Chimki wiederholen, es Valencia gleich im ersten Viertel zu leicht zu machen“, sagt Albas Trainer Sasa Obradovic. „Um es besser zu machen, müssen wie sehr geduldig und klug spielen.“ Laut Demirel spielt Valencia „sehr modernen Basketball“, mit vielseitigen Spielern, hohem Tempo und „großer Intensität in Angriff und Verteidigung“.

Da die vier spanischen Topklubs Real Madrid, Barcelona, Vitoria und Malaga langfristig garantierte Startplätze in der Euroleague haben, muss Valencia Meister werden, um in die höchste europäische Spielklasse einzuziehen – oder den Eurocup gewinnen. Das ist das erklärte Ziel des Vereins. Alba sollte also nicht darauf setzen, dass das Team des kroatischen Trainers Velimir Perasovic heute Abend in Gedanken schon beim Trinken ist. Oder beim Böllern.

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