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Olympia 2016: Kreuzfahrt statt Bargeld

Am Freitag entscheidet das IOC darüber, welche Stadt 2016 die Olympischen Spiele beherbergen wird. Friedhard Teuffel stellt sich die Olympischen Spiele 2016 in Rio vor.

Das Internationale Komitee hat erst einmal andere für sich arbeiten lassen. Usain Bolt zum Beispiel. Der Sprint-Weltrekordler rief die Jugend der Welt im Internet auf, sich in einer Videobotschaft die Zukunft der Olympischen Spiele vorzustellen. Schöne Idee, aber das IOC ist leider keine basisdemokratische Institution und muss deshalb am Freitag in Kopenhagen selbst über die Zukunft der Spiele entscheiden.

Welche Stadt das IOC auswählt, um im Sommer 2016 Olympia zu beherbergen, sagt viel über die olympische Bewegung aus. Ganz unabhängig von der Qualität des Konzepts wäre der Zuschlag für Chicago ein Rückschritt. Das IOC würde den Ruf der Sportverkaufsmaschine festigen, weil der amerikanische Fernsehsender ESPN riesige Summen zahlen will, wenn das IOC die Spiele in die USA vergibt. Olympia in Chicago würde den Anschein erwecken, dass die Olympier wieder einmal schwach geworden sind.

Tokio und Madrid haben auch gute Bewerbungen vorgelegt, aber warum nicht nach Rio de Janeiro gehen? Das wäre Zukunft, ein unbekanntes Terrain für die olympische Bewegung, ein Stück Unberechenbarkeit, weil sich etwa der Verkehr nicht so gut kontrollieren lässt wie in den anderen Bewerberstädten. Statt noch schnell Hotels hochzuziehen, will Rio Gäste unter anderem auf sechs Kreuzfahrtschiffen unterbringen. Das wären dann wirklich mobile Spiele.

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