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Sport: Olympiabewerbung: Der Schwur an der Ruhr

Auf dem Berg hoch über dem Essener Baldeneysee kommt es morgen zu einem olympischen Schwur: 70 Unternehmen werden in der Villa Hügel jenen Pakt mit der nordrhein-westfälischen Landesregierung schließen, der dem Ballungsraum an Rhein und Ruhr die Ausrichtung der Olympischen Sommerspiele 2012 sichern soll. Nicht von ungefähr findet das Treffen auf dem Stammsitz der Industriellen-Familie Krupp statt: Gastgeber Berthold Beitz, der den Krupp-Konzern lange Jahre leitete, war von 1984 bis 1988 Vizepräsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), dem er noch als Ehrenmitglied angehört.

Auf dem Berg hoch über dem Essener Baldeneysee kommt es morgen zu einem olympischen Schwur: 70 Unternehmen werden in der Villa Hügel jenen Pakt mit der nordrhein-westfälischen Landesregierung schließen, der dem Ballungsraum an Rhein und Ruhr die Ausrichtung der Olympischen Sommerspiele 2012 sichern soll. Nicht von ungefähr findet das Treffen auf dem Stammsitz der Industriellen-Familie Krupp statt: Gastgeber Berthold Beitz, der den Krupp-Konzern lange Jahre leitete, war von 1984 bis 1988 Vizepräsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), dem er noch als Ehrenmitglied angehört. Seine Erfahrung wird gefragt sein, wenn es darum geht, welche Maßstäbe das IOC an einen Austragungsort für Olympia legt. Immerhin muss sich die Rhein-Ruhr-Region erst einmal gegen Frankfurt (Main), Leipzig und Stuttgart durchsetzen. Unklar ist derzeit, ob auch Hamburg und Berlin noch den Hut in den Ring werfen werden.

"Wir hoffen, dass wir die Wirtschaft dazu gewinnen können, dass sie offensiv für Olympia eintritt", sagte NRW-Sportminister Michael Vesper dem Handelsblatt. "Wenn die Wirtschaft nicht hinter dem Projekt steht, braucht man gar nicht erst anzutreten." Dies sei das Problem der Berliner Bewerbung um die Spiele 2000 gewesen. Die Olympia-Kandidatur sei für das Image des Wirtschaftsstandortes NRW und seiner Firmen von unschätzbarem Wert, so Vesper: "Wenn wir in den internationalen Bewerbungsprozess gehen, also deutsche Bewerberstadt werden, dann wird die Welt sieben Jahre lang über uns sprechen."

45 Millionen Mark, so der Grünen-Politiker, werde NRW für die nationale Ausscheidung aufbringen müssen. Falls Rhein-Ruhr dann in vier Jahren tatsächlich den Zuschlag vom Nationalen Olympischen Komitee (NOK) erhält, kämen Kosten in Höhe von rund 55 Millionen Mark hinzu, um sich gegenüber der internationalen Konkurrenz zu positionieren. Berlin hatte mehr als 90 Millionen Mark für die gescheiterte Bewerbung ausgegeben. Im Verhältnis zu den schwer zu beziffernden Gesamtkosten der Austragung - von sieben Milliarden Mark ist die Rede - sind diese Beträge eher gering.

Und die Teilnehmer des Sport-Gipfels stehen für das große Geld. Schon jetzt steht fest, dass Bertelsmann-Vorstandschef Thomas Middelhoff in den Aufsichtsrat der bereits Anfang Juli gegründeten Olympia GmbH eintreten wird. Mit von der Partie soll auch Henkel-Aufsichtsratschef Albrecht Woeste sein. Auf dem Hügel werden aber auch RWE, die Deutsche Telekom, Ruhrgas, Bayer oder die Lufthansa vertreten sein. Schon im Vorfeld des Essener Treffens hat die Landesregierung im Zusammenwirken mit der Unternehmensberatung Roland Berger Gespräche mit der Wirtschaft geführt. Wie es heißt, habe sich eine klare Bereitschaft zur Unterstützung abgezeichnet.

Klemens Kindermann

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