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Sport: Paddeln mit Perspektive

Deutsche Kanuten überzeugen bei der Heim-WM.

Duisburg - Es war eine gelungene Heim-Weltmeisterschaft für die deutschen Kanuten. Allein in den olympischen Disziplinen steuerten die Paddler von Bundestrainer Reiner Kießler am Wochenende in Duisburg dreimal zu Gold, dreimal zu Silber und einmal zu Bronze. Das war sogar eine bessere Ausbeute als bei den bereits so erfolgreichen Sommerspielen 2012 in London. Und das, obwohl die medaillenverwöhnten Spitzenkanuten ihr Trainingspensum in der nacholympischen Saison zurückgefahren hatten. „Wir haben uns vieles erhofft. Aber dass es am Ende so ausgeht, lag außerhalb des Vorstellbaren“, sagte Verbandspräsident Thomas Konietzko.

Die Gesamtbilanz mit achtmal Gold, fünfmal Silber und zweimal Bronze schon vor den abschließenden Staffelrennen entzückte alle im Lager des Deutschen Kanu-Verbandes (DKV). Sportdirektor Jens Kahl erkannte drei Jahre vor Olympia 2016 bereits „wahnsinnige“ Aussichten. „Natürlich gibt das viel Hoffnung für Rio. Die Ergebnisse zeigen, dass unser Konzept stimmt, dass unser Weg ein guter ist.“ Vor allem die Olympia-Medaillengewinner büßten trotz einer verkürzten Vorbereitungszeit im Vorjahresvergleich keinerlei Klasse ein. „Das ist ein Super-WM-Ergebnis, so wie 2007 bei der letzten Heim-WM in Duisburg. Da scheint sich auch der Heimvorteil auszuzahlen“, sagte Sebastian Brendel, der über seine 1000-Meter-Paradestrecke auf Rang zwei landete. Besonders der Essener Hoff genoss sein WM-Gold in Duisburg. Für den Dritten von London war es auch eine Art Wiedergutmachung. Vor sechs Jahren bei der jüngsten Heim-WM in Duisburg hatte Hoff noch eine Medaille verpasst. „Das ist der Wahnsinn, dass es sogar mit Gold geklappt hat. Es ist unglaublich, vor heimischer Kulisse von den Fans so gepusht zu werden“, sagte Hoff. Im Laufe der WM kamen rund 17 500 Zuschauer an die Regattastrecke.

Eine Schwachstelle des Deutschen Kanu-Verbandes bleibt aber der Sprintbereich. Über 200 Meter schafften es nur drei von sieben Booten in die Finals. dpa

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