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Dardai

© ddp

Pal Dardai: Die letzte Konstante

Pal Dardai hat in zehn Jahren bei Hertha BSC viel erlebt - einen Traum aber will er sich noch erfüllen.

Pal Dardai schmunzelt. Ja, Träume, die habe er nach mehr als elf Jahren Hertha BSC immer noch. Sein größter Wunsch sei es, einmal den DFB-Pokal zu gewinnen. „Die Stimmung im Olympiastadion ist bei den Endspielen immer unglaublich.“ Außerdem wäre es ja auch das schönstmögliche Heimspiel für Hertha. Doch leider könnte Dardai bei der Erfüllung des Karrieretraums seine zunehmende Reife im Wege stehen: Nur noch bis 2009 läuft sein Vertrag, weiter denkt der Fußballprofi erst einmal nicht mehr.

Der ungarische Mittelfeldspieler ist inzwischen 31, im Januar 1997 kam Dardai nach Berlin, hat noch den Aufstieg von Hertha mitgemacht. 220 Erstligaspiele später sagt er, dass er sozusagen mit dem Verein alt geworden sei. Er ist eben eine Konstante im nicht immer konstanten Bundesligageschäft, so lange wie er ist in der Liga kein anderer der aktuellen ausländischen Profis bei einem Klub geblieben. Doch Vereinstreue sei kein Bonus im Tagesgeschäft, findet er. „Ich habe hier keine Stammplatzgarantie, nur weil ich Dardai heiße.“

Das hat er auch schon einmal zu spüren bekommen, unter Trainer Falko Götz. „Da hatte ich ein halbes Jahr Schwierigkeiten. Aber irgendwie war das unter jedem Trainer hier so. Erst habe ich nicht gespielt, dann habe ich mich durchgesetzt.“ Er sei zwar kein Künstler, aber er habe seine Stärken auf dem Platz. „Mein Charakter, mein Wille, die Fähigkeit, nie aufzugeben, und meine ganze Körpersprache. Daher habe ich mich so lange bei Hertha gehalten.“ Sein Klub ist ihm inzwischen sogar wichtiger als die internationale Karriere. Laut eigener Aussage hat er 50 Länderspiele für Ungarn absolviert, in den Statistiken sind nur 49 notiert. Aber die runde Zahl macht sich in den Annalen besser. Denn das Thema Nationalmannschaft hat sich für Ungarns Fußballer des vergangenen Jahres wohl erledigt. Er konzentriere sich auf Hertha, sagt Dardai.

In der Tat wirkt Pal Dardai dieser Tage bei den Übungen im Trainingslager in Stegersbach sehr engagiert und konzentriert. Den Ungarn wird Favre sicher nicht gemeint haben, als er gestern wieder einmal vorsichtig monierte, dass einige seiner Spieler noch nicht das von ihm gewünschte Niveau hätten. Das hatte der Schweizer schon nach dem Testspiel gegen Rijeka festgestellt. Wohl daher spielt Favre die Bedeutung des abschließenden Spiels im Trainingslager herunter. Heute treten die Berliner gegen den Premier-League-Klub FC Middlesbrough an, aber das sei „nicht so wichtig, eben nur ein Freundschaftsspiel“, sagt der Trainer.

Auch Dardai findet, wichtig sei nur, was zum Saisonstart herauskomme. „Wir müssen einen guten Start erwischen.“ Dann könnten alle etwas entspannter die weitere Saison angehen – und die soll ja für Hertha mit dem Pokalfinale im Olympiastadion enden, oder? Pal Dardai schmunzelt und sagt: „Als ich mit meinem Sohn im Mai beim Pokalfinale zwischen Nürnberg und Stuttgart im Stadion war, habe ich ihm gesagt: Papa hat nur noch zwei Jahre Zeit, hier auch mal zu spielen. Wenn der Papa dass nicht schafft, dann musst du das später einmal schaffen.“

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