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Das Russische Paralympische Komitee bleibt nach dem Cas-Urteil ausgeschlossen von den Paralympics.

© dpa

Paralympics-Ausschluss der Russen: Mehr Mut und Menschlichkeit als das IOC!

Der Cas bestätigt den Ausschluss der Russen von den Paralympics, die sich mutiger zeigten als das IOC - und nun menschlicher handeln müssen, meint unser Autor. Ein Kommentar.

Die Paralympics sind nicht die besseren Olympischen Spiele. Sie sind auch keine bessere Welt, das wissen wir von zahlreichen Dopingfällen und Betrugsversuchen. Aber sie haben immerhin den Anspruch, dass die Menschen bei diesen Spielen noch ein bisschen mehr im Mittelpunkt stehen und Rekorde nicht ganz so wichtig und aussagekräftig sind. Da kommt das Urteil des Internationalen Sportgerichtshofs Cas zum Ausschluss der gesamten russischen Mannschaft von den Paralympics gerade recht.

Das Internationale Paralympische Komitee ist mit diesem Urteil dafür belohnt worden, dass es mehr Mut hatte als das Internationale Olympische Komitee. Wenn man den Behindertensport als eigene Disziplin sieht, dann liegt die Zahl der Betrugsfälle aus dem Untersuchungsbericht der Welt-Anti-Doping-Agentur auf Platz vier hinter der Leichtathletik, dem Gewichtheben und den nicht-olympischen Disziplinen und sogar noch über der im Schwimmen. Das hat deutlich gemacht, dass es auch im Behindertensport um systematischen Betrug ging. Dafür muss eben das ganze System bestraft werden, auch wenn es für einzelne Sportler noch so hart sein sollte.

Wenn die Paralympics aber ihrem Anspruch gerecht bleiben wollen, müssten sie ihren Kontakt zu russischen Sportlerinnen und Sportlern gerade jetzt noch einmal intensivieren. Selbst herauszufinden versuchen, wer warum wie gedopt hat und ob es Härtefälle gibt, denen irgendwie geholfen werden kann. Das Urteil des Internationalen Sportgerichtshofs verbietet eine kalte Reaktion.

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