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Femerling

© dpa

Patrick Femerling: "Alba? Warum nicht?“

Der Kapitän der Basketball-Nationalmannschaft Patrick Femerling über sein Engagement in Berlin und eine mögliche Rückkehr in die Bundesliga.

Herr Femerling, Sie haben eine eher schwache Saison bei Caja San Fernando Sevilla in Spanien hinter sich.

Ich hatte in diesem Jahr keine Verletzungen und auch sportlich lief es zumindest in der ersten Saisonhälfte gut. Dann kam ein Trainerwechsel, ein Spieler wurde gefeuert und ein anderer fiel aus. Dadurch haben wir leider die Play-offs verpasst.

Ihr Vertrag in Sevilla läuft aus. Könnten Sie sich eine Rückkehr in die Bundesliga vorstellen, vielleicht zu Alba Berlin?

Warum nicht? In der basketballfreien Zeit lebe ich ohnehin in Berlin und würde gern wieder hier spielen. Es ist aber nichts konkret, und ich befinde mich derzeit in Gesprächen mit verschiedenen Vereinen. Und bei Alba muss ohnehin erst die Trainerfrage geklärt werden.

Was halten Sie vom Überraschungserfolg der Artland Dragons aus Quakenbrück, die Alba aus der Meisterschaft geworfen haben und nun auch im Finale begeistern?

Dass Alba ausgeschieden ist, hat sich ja inzwischen relativiert – jedenfalls, wenn man die Quakenbrücker gegen Köln oder im ersten Finale in Bamberg gesehen hat.

Und wann spielen Sie wieder Basketball?

Am Freitag bin ich zunächst als Zuschauer beim U-20-Länderspiel Deutschland gegen die Türkei in Berlin. Und dann beginnt ja bald die EM-Vorbereitung mit dem Nationalteam. Da wollen wir uns möglichst als Europameister für Olympia qualifizieren.

Nebenher engagieren Sie sich als Schirmherr für einen neuen Großverein namens Berlin Baskets, der auch im sozialen Bereich tätig sein will. Wie sieht Ihre Unterstützung da aus?

Ich übernehme Repräsentationsaufgaben, spreche mit Politikern oder potenziellen Sponsoren. Im Nordosten der Stadt ist da noch viel zu bewegen. Und wenn ich mit meinem Gesicht etwas bewirken kann, umso besser.

Die Berlin Baskets wollen durch Kooperationen mit Schulen sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche ansprechen. Wie können Sie persönlich dabei helfen?

Wenn ich in der Stadt bin, mache ich bei Basketball-Camps mit. Gerade die Nachwuchsarbeit ist in Deutschland ja eine Katastrophe. Ich finde es wichtig, neue Ideen zu unterstützen, zumal ich dem Sport gern etwas zurückgeben möchte.

Was können sich die Bundesligisten von der Jugendförderung in Spanien abschauen?

In Spanien stehen fast überall mindestens sechs Einheimische im Kader. Dazu kommen noch ein, zwei Talente, die schon richtig gut Basketball spielen können. In Badalona gibt es zum Beispiel Ricky Rubio. Der ist noch nicht mal 17 und trotzdem im Schnitt fast 20 Minuten auf dem Feld. In Deutschland würde er vermutlich auf der Bank versauern.

Das Gespräch führte Jörg Leopold.

Patrick Femerling, 32, ist Kapitän der Basketball-Nationalmannschaft und Schirmherr des neuen Großvereins Berlin Baskets, der sich für sozial benachteiligte Kinder einsetzt.

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