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PEKING, UKRAINE – UND JETZT SOTSCHI: Boykott mit Tradition

Thomas Bach wollte die Entscheidung des Bundespräsidenten nicht bewerten. Die Einladung von Staatsoberhäuptern bei Olympischen Spielen erfolge grundsätzlich durch die Gastgeberländer, sagte der IOC-Präsident am Montag, „schon deshalb verbietet sich jeder Kommentar des IOC“.

Thomas Bach

wollte die Entscheidung des Bundespräsidenten nicht bewerten. Die Einladung von Staatsoberhäuptern bei Olympischen Spielen erfolge grundsätzlich durch die Gastgeberländer, sagte der IOC-Präsident am Montag, „schon deshalb verbietet sich jeder Kommentar des IOC“. Ähnlich wie Joachim Gauck haben es in der jüngeren Vergangenheit auch andere deutsche Politiker vorgezogen, sportlichen Großveranstaltungen fernzubleiben, um nicht in die Nähe des veranstaltenden Regimes gerückt zu werden. Olympia 2008 in Peking besuchten weder Bundeskanzlerin Angela Merkel noch Horst Köhler, der damalige Bundespräsident reiste erst zu den Paralympics nach China. Noch deutlicher positionierte sich die deutsche Politik während der Fußball-EM 2012, als kein Minister oder Bundestagsabgeordneter die Spielorte des Cogastgebers Ukraine bereiste. Gauck hatte damals bereits im Vorfeld des Turniers darauf verzichtet, an einem Treffen zentraleuropäischer Präsidenten in Jalta teilzunehmen. Zwei Europaabgeordnete der Grünen reisten zwar nach Kiew, zeigten beim Spiel der Deutschen gegen die Niederlande aber Protestplakate und besuchten die inhaftierte Oppositionspolitikerin Julia Timoschenko im Krankenhaus. Merkel hätte sich bei Beteiligung der Nationalmannschaft wohl auch zu einem Besuch des EM-Endspiels in Kiew durchgerungen. Das verhinderte dann das 1:2 der Deutschen im Halbfinale gegen Italien. Tsp

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