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Sport: Pfiffe für den Sieger

Schalke versöhnt die Fans gegen Mainz nicht.

Gelsenkirchen - Nicht nur die Anhänger des FC Schalke 04 mussten nach dem Schlusspfiff tief durchatmen. Auch die Spieler waren erleichtert darüber, dass sie die intensive Partie gegen Mainz 05 mit 3:0 für sich entscheiden konnten. Lewis Holtby, einer der Torschützen, sagte: „Das war ein dreckiger Sieg. Wir haben keinen guten Fußball gespielt.“ Aber gewonnen: Nach der enttäuschenden Vorstellung drei Tage zuvor beim 0:2 gegen den FC Bayern München, bei der die Gelsenkirchener chancenlos waren, sollte es für die Schalker gegen die Rheinhessen vor allem darum gehen, sich neben den Punkten neues Selbstbewusstsein zu holen. Doch dieser erneut uninspirierte Auftritt gab keinen Anlass dazu, mit gestärkter Psyche aus dem Spiel zu gehen.

Es dauerte einige Minuten, bis die Mannschaft von Trainer Huub Stevens zumindest ein wenig in Schwung kam. Die Beine waren noch recht schwer, die jüngste Niederlage hatte Spuren hinterlassen. Schalke konterte lange Zeit im eigenen Stadion gegen die aggressiven Mainzer, und einen dieser Schalker Konter konnten die Mainzer zunächst noch zur Ecke klären, bei der Abwehr des folgenden Flankenballes foulte Außenverteidiger Junior Diaz Gegenspieler Benedikt Höwedes aber äußerst ungeschickt. Den fälligen Strafstoß verwandelte Jefferson Farfan zur Führung. Doch auch von dem Rückstand ließen sich die Mainzer nicht entmutigen. Allein fehlte ihnen die Entschlossenheit vor dem gegnerischen Tor. Die Schalker waren vor allem darauf bedacht, einen Gegentreffer zu verhindern. Das Offensivspiel hatten sie nahezu eingestellt. Doch trotz des sehenswerten Passspiels erspielte sich Mainz kaum eine Möglichkeit. Auch der nach 75 Minuten erstmals in dieser Saison eingewechselte Mainzer Angreifer Ivan Klasnic konnte keine Wende einläuten, weil die Schalker immerhin gut verteidigten. Lewis Holtby und Teemu Pukki waren es am Ende, die nach Kontern den schmeichelhaften Endstand herstellten.

Trotzdem war es unruhig auf den Rängen. Spätestens als Klaas-Jan Huntelaar einen Rückpass von der Mittellinie zum eigenen Torhüter zurückspielte, hatten die 59 000 Zuschauer in der Schalker Arena den Spaß am Spiel verloren und pfiffen. Huub Stevens hatte dafür kein Verständnis. Der Schalker Trainer sagte später: „Kompliment an die Nordkurve, die haben nicht gepfiffen. Aber die anderen, die haben scheinbar keine Ahnung von Fußball.“ Jörg Strohschein

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