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Endlich Erster. Nach der Goldmedaille in der Staffel gewann Michael Phelps sein erstes Einzelgold in London.

© AFP

16. Olympiasieg: Phelps vergoldet sich

Der Schwimmstar wird zum dritten Mal Olympiasieger über 200 Meter Lagen und holt damit seine 16. Goldmedaille.

Die Schreie von 17 500 Menschen peitschten ihn voran. Je näher Michael Phelps mit seinen raumgreifenden Armzügen der Wand kam, umso stärker schwoll der Lärm an. Auf der Bahn daneben kam Ryan Lochte immer stärker auf, er versuchte auf den letzten Metern verzweifelt, an Phelps vorbeizuziehen. Der konterte, und als er anschlug, als auf seinem Startblock ein rotes Licht leuchtete, Zeichen für Platz eins, war die Begeisterung grenzenlos. Das Licht konnte man in diesem emotional aufgeladenen Moment auch als alles überstrahlenden Stern sehen, der die gewaltige Leistung des Michael Phelps aus Baltimore symbolisiert.

Der 27-Jährige hatte soeben seine 15. olympische Goldmedaille gewonnen, über 200 Meter Lagen in 1:54,27 Minuten. Lochte benötigte 1:54,90 Minuten. Es war Phelps’ 20. olympische Medaille. Aber dieses Gold steht nicht bloß für einen Sieg. Es steht für einen historischen sportlichen Auftritt. Michael Phelps hatte gerade als erster Schwimmer der Welt dreimal in Folge olympisches Gold auf der gleichen Strecke gewonnen. Der Hallensprecher brüllte diese Nachricht in das Aquatic Centre, in dem Lärm waren seine Worte kaum zu verstehen.

Als Phelps erschöpft aus dem Wasser kletterte, lachte er den Zuschauern zu, noch konnte er seine Freude nicht deutlicher zeigen. Das holte er nach der Siegerehrung nach. Als er durch die Halle ging, wischte er sich Tränen aus den Augen. Und wieder begleitete ihn begeisterter Jubel. Alle Zuschauer hatten sich zu seinen Ehren erhoben.

Ryan Lochte freute sich für seinen Kumpel und Rivalen Phelps. Aber für ihn war es zugleich ein enttäuschender Abend. Denn er hatte auch, nur etwa eine halbe Stunde zuvor, über 200 Meter Rücken eine Niederlage erlitten. Der Olympiasieger von 2008 über diese Strecke belegte hinter seinem Landsmann Clary Tyler (1:53,41) und dem Japaner Irie Ryosuke (1:53,78) nur Rang drei in 1:53,94 Minuten.

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