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Sport: Platz eins ist tabu

Schalke und Bremen schreiben den Titelkampf ab

Gelsenkirchen. Frank Rost kam als Letzter aus der Kabine. Alle Kollegen, die jetzigen aus Schalke und die früheren vom SV Werder, waren längst fort. Nun sollte also der Torhüter der Gelsenkirchener noch etwas zu dem 1:1 gegen Bremen sagen. Bremen? „Das muss ich aus dem Kopf streichen", sagte der 29-jährige Torhüter, um kurz darauf zu verraten: „Ich spiele jetzt bei Schalke 04.“ Fünf Sekunden später sprach er diesen Satz in abgewandelter Form noch einmal. Für Schalke spiele er, nicht für Bayern München. Denn um die Bayern und ihren großen Vorsprung von acht Punkten in der Liga ging es jetzt. „Was auf Platz eins passiert, kann ich nicht beeinflussen.“

So einfach ist das. Und wie Rost sehen das auch alle anderen, die am Samstag an der Partie Vierter gegen Zweiter beteiligt, also die Protagonisten eines klassischen Verfolgerduells waren. „Wir wollen bis zur Winterpause den Abstand zu Platz drei nicht zu groß werden lassen", sagte Schalkes Manager Rudi Assauer ungewohnt bescheiden. Und der Bremer Trainer Trainer Thomas Schaaf ließ wissen: „Die Bayern haben schon ihre Dominanz in der Liga. Aber auf die gucken wir sowieso nicht."

Auf Wiedersehen, München, wir kümmern uns lieber um uns. Und da hat der FC Schalke 04 neben seiner umfassenden Kranken- und Verletztenliste vor allem ein Thema: seine Heimschwäche. Keines der letzten vier Ligaspiele in der Arena Auf Schalke hat die Mannschaft von Frank Neubarth gewonnen. Bis auf die Schlussviertelstunde passierte nicht viel Spektakuläres auf dem Rasen, und deshalb ist der Anhang der Gelsenkirchener auch weiterhin unzufrieden: Ausgepfiffen wie nach dem 2:2 gegen Rostock haben sie Ebbe Sand und seine klatschenden Mitstreiter am Ende zwar nicht. Aber auch nicht zurückgeklatscht, sondern den Fußballern ihre Schalke-Schals entgegengereckt. Sollte heißen: Wir lieben diesen Verein – und euch erst wieder, wenn ihr gewinnt.

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