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Play-off: Eisbären auf Halbfinal-Kurs

Die Eisbären Berlin haben beim ERC Ingolstadt das zweite Spiel der Best-of-five-Serie im Play-off-Viertelfinale mit 4:3 gewonnen. Am Sonntag können die Berliner nun bereits den Einzug ins Halbfinale perfekt machen.

Von Katrin Schulze

Irgendwann hatte Rich Chernomaz genug gesehen. Genau genommen waren es sogar vier Tore zu viel, die der Ingolstädter Trainer sich hinter der Bande einigermaßen genervt mit anschauen musste. So oft nämlich musste sein Torhüter Ian Gordon den Puck vor eigenem Publikum bis zur 32. Minute an sich vorbeirauschen lassen. Zur Strafe schickte ihn der Trainer des ERC Ingolstadt zugunsten von Ersatzmann Markus Janka vom Eis. Die Eisbären Berlin meinten es im Viertelfinale um die deutsche Eishockeymeisterschaft einfach nicht gut mit Chernomaz’ Ingolstädtern – erneut nicht. Denn durch den 4:3 (2:1, 2:1, 0:1)-Sieg liegen sie in der Best-of-five-Serie nun schon mit 2:0 vorne und können bereits beim nächsten Aufeinandertreffen am Sonntag den Einzug ins Halbfinale perfekt machen.

Es war zudem der zweite Sieg für Berlin an diesem Freitag. Zuvor waren die Eisbären schon in der Kategorie Play-off-Scharmützel 1:0 in Führung gegangen. Das von Ingolstadt beantragte Verfahren gegen Eisbären-Stürmer André Rankel wurde am Nachmittag von der Deutschen Eishockey-Liga wie erwartet eingestellt, weil die Video-Aufzeichnungen vom Mittwochsspiel keinen unerlaubten Angriff auf den Ingolstädter Verteidiger Bruno St. Jacques erkennen ließen. Während St. Jacques zwei Tage nach der Aktion wegen einer Gehirnerschütterung im zweiten Spiel der Serie passen musste, spielte Rankel also. Und das machte er gar nicht mal schlecht. Genau wie seine Kollegen startete er vor 4815 Zuschauern so in die Auswärtspartie, wie es Trainer Don Jackson von den Eisbären verlangt hatte – hart und konsequent, aber meistens diszipliniert.

Allzu viele Strafen erlaubte sich Jacksons Team trotz aller verbalen und körperlichen Austauschbedürfnisse, die auch diesmal nicht ausblieben, gegen die Heimmannschaft nicht. „Es ging richtig zur Sache“, befand auch der Berliner Verteidiger Jens Baxmann. Entscheidend für sein Team war die Effektivität. Schon in der dritten Minute fälschte Mads Christensen Baxmanns Schuss von der blauen Linie zur Führung ab. Reichlich Pfiffe hatten die Anhänger des ERC bis dahin für ihre Gäste aus Berlin parat, in der 10. Minute allerdings probierten sich die Fans dann auch erstmals im Torjubel. Thomas Greilinger war es, der da aus spitzem Winkel den Weg vorbei an Eisbären-Torhüter Rob Zepp fand.

Überhaupt Greilinger: Zusammen mit seinem Sturmpartner Christoph Gawlik spielte er die Berliner Abwehr im ersten Abschnitt ein ums andere Mal schwindelig. Kurz nach dem Treffer zum Ausgleich bewahrte die Eisbären nach einem Zusammenspiel der beiden nur der Außenpfosten vor einem weiteren Gegentor. Doch auch die Eisbären verspürten gehörig Lust auf Tore an diesem Abend. Verpasste Steve Walker nach einem Sololauf noch knapp, so machte es Travis Mulock kurz vor der ersten Pause und Richie Regehr zu Beginn von Drittel zwei besser. 3:1 stand es nun, doch Ingolstadt gab sich nicht geschlagen. Erst verkürzte Gawlik, und als die Eisbären durch Christensen erneut erhöht hatten, überwand Richard Girard den Berliner Goalie Rob Zepp.

Ingolstadts Ersatztorwart Markus Janka fing sich übrigens kein weiteres Tor. Am Schicksal seines Teams änderte das aber nur wenig.

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