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Alba-Trainer Sasa Obradovic: „Noch ist nichts vorbei, wir fahren nach München, um zu gewinnen.“

© dpa

Play-offs in der Basketball-Bundesliga: Alba verliert auch das zweite Viertelfinale gegen Bayern

Albas Basketballer verlieren auch in eigener Halle gegen den FC Bayern. Nach der 73:79-Niederlage stehen die Berliner damit in der Play-off-Serie gegen die Münchner mit dem Rücken zur Wand.

Als die Basketballer von Alba Berlin mit hängenden Köpfen das Feld verließen, blieb nur Yassin Idbihi stehen. Der Center lächelte kurz und winkte ins Publikum, als hätte er etwas gesehen, dass nur er sehen konnte. Die Chance auf den Halbfinaleinzug vielleicht? Die sind kaum zu erkennen nach der 73:79 (34:31)-Niederlage gegen Bayern München in eigener Halle vor 12 110 Zuschauern. „Das 0:2 ist egal, Hauptsache wir gewinnen das nächste Spiel“, sagte Idbihi.

Nach der 66:87-Pleite in München haben die Berliner auch das zweite Spiel der Viertelfinalserie verloren. Verläuft die Auswärtsreise am Sonntag nach Bayern ebenfalls erfolglos, ist die Saison für den Pokalsieger beendet. Gewinnen die Berliner, haben sie ein weiteres Heimspiel am Mittwoch darauf. „Wir haben gekämpft, wenn wir so in München spielen, dann haben wir gute Chancen.“ Trainer Sasa Obradovic: „Noch ist nichts vorbei, wir fahren nach München, um zu gewinnen.“ Zum Spiel sagte er: „Wir waren zu emotional und zu hektisch heute.“

Alba agierte von Beginn an mit zupackender Manndeckung

Der mit einer Fußverletzung angeschlagene Zach Morley fehlte im Kader, dafür rückte Derrick Byars ins Team, der mit 18 Punkten Topscorer war, und Sebastian Fülle stand in der Startformation: Der Nachwuchsmann gab gleich den Takt für ein aggressives Auftaktviertel vor, verteidigte bissig gegen Bayern-Spielmacher Steffen Hamann und kassierte zwei Fouls in den ersten zwei Minuten. Die Berliner, die zuletzt in München noch arg emotionslos spielten, agierten von Beginn an mit extrem zupackender Manndeckung, jagten die Aufbauspieler der Münchner über das ganze Spielfeld, um sie daran zu hindern, schnelle Angriffe zu starten. Vor allem Hamann ließ sich davon beeindrucken, zog ein wütendes Gesicht.

Nach einem von fünf Münchner Ballverlusten dunkte Deon Thompson zur 6:4 Alba-Führung. Die aggressive Spielweise der Berliner führte jedoch schnell zu Foulproblemen, 31 pfiffen die Schiedsrichter gegen Alba, nur 17 Mal gegen Bayern, dazu kam ein Technisches Foul für Coach Obradovic. Das Hallenpersonal musste die wütend aufspringenden Zuschauer am Spielfeldrand beruhigen.

Der Berliner Fanblock demonstrierte für faire Buspreise

Der Berliner Fanblock hatte eigene Sorgen, demonstrierte mit einem Plakat für „faire Buspreise für alle!“. Auch Geschäftsführer Marco Baldi stand unter Spannung und sprang bei fast jeder Aktion hoch. Doch bei Bayern trafen Tyrese Rice, der im Auftaktviertel von der Bank kommend zehn Punkte erzielte, und Robin Benzing selbst schwerste Würfe in Bedrängnis. 21:17 führten die Gäste nach zehn Minuten. Thompson hatte lange Probleme, sich gegen Bayerns Center in gute Wurfpositionen zu bringen, traf nur acht von 18 Versuchen, kam am Ende auf 17 Punkte. Dafür überzeugten seine Nebenleute Albert Miralles und Yassin Idbihi mit viel Einsatz.

Dashaun Wood und Rice gerieten aneinander, kassierten unsportliche Fouls. Albas andauernde Attacken zermürbten die Bayern und die Schiedsrichter, die nun auch Bayern-Fouls pfiffen. Nach einem Korbleger von Nihad Djedovic ging Berlin 30:29 in Führung und mit drei Punkten Vorsprung in die Halbzeit.

Das Spiel blieb auch nach dem Seitenwechsel intensiv und ausgeglichen, Münchens Jan Jagla sah ein unsportliches Foul, als er am Boden liegend einen Gegner umriss, Alba-Spielmacher Heiko Schaffartzik musste Mitspieler und Trainer gestenreich beruhigen. Auch die Gäste verteidigten nun härter und trafen im dritten Viertel fünf Dreipunktewürfe in Folge, gingen bis Mitte des Schlussviertels mit elf Punkten in Führung.

Nach der Anfangsphase wirkte Alba zusehends müder

Bei den Gastgebern enttäuschten die Aufbauspieler Foster, Schaffartzik und Wood, die neben den schlecht ausgeführten Spielzügen kaum für Überraschendes sorgten. Nur Byars hielt die Berliner im Spiel, traf sieben von zehn Würfen. Die Berliner wirkten nach der auspowernden Anfangsphase nun zusehends müder im 62. Pflichtspiel der Saison. Nach einem Dreier von Bayerns Topscorer Rice (21 Zähler) ging ein langes „Ooh“ durch die Halle, Bayern führte mit 14 Punkten.

Das Maskottchen, der Albatros, versuchte, das Publikum mit einer Trommel zwei Minuten vor Schluss zu animieren, doch zunächst vergeblich. Erst sieben schnelle Punkte brachten Alba eine halbe Minute vor dem Ende plötzlich auf zwei Punkte heran und die Stimmung in die Arena zurück. Doch München traf seine Freiwürfe, Alba keine Dreier mehr, das war's dann.

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