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Sport: Politik: Schwarz-rote Ballkoalition

Als Helmut Kohl 1996 nach dem Gewinn der Europameisterschaft in die Kabine kam, riefen die Spieler „Helmut, senk den Steuersatz“. Das Lied in der Kabine wird im kommenden Jahr noch das gleiche sein, doch der Kanzler wird weder Kohl noch „Acker“ Schröder heißen.

Als Helmut Kohl 1996 nach dem Gewinn der Europameisterschaft in die Kabine kam, riefen die Spieler „Helmut, senk den Steuersatz“. Das Lied in der Kabine wird im kommenden Jahr noch das gleiche sein, doch der Kanzler wird weder Kohl noch „Acker“ Schröder heißen. Dass Angela Merkel zum Männerschweiß in die Kabine kommt, soll Franz Beckenbauer vor kurzem intern gesagt haben, könne er sich nicht vorstellen.

Merkel verwies noch vor wenigen Wochen bei Interviewanfragen zur Fußball WM an den CDU-Generalsekretär. Es ist wohl nicht ihr Thema, aber die WM wird auch unter einer Kanzlerin erfolgreich stattfinden, die nicht die 54er Elf auswendig aufsagen kann. Denn die WM wird seit Jahren von einer Großen Fußballkoalition vorangetrieben, überparteilich wurden Stadionbauten geplant, das Kulturprogramm finanziert, die Bahn überredet, als WM-Sponsor zu fungieren. Was bleibt für einen künftigen Unions-Innenminister oder das alte Team von Otto Schily (SPD), sind Pflichtaufgaben: Sicherheit, Infrastruktur, die Visavergabe an die Gäste und deren zoll- und steuerrechtliche Freistellung. Die Vorbereitung sei so weit, sagt Jürgen Rollmann, einst Fußballer, jetzt WM-Koordinator der Bundesregierung, dass das Turnier sogar ohne Franz Beckenbauer stattfinden könne. mos

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