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Sami Khedira durfte erst in den letzten 20 Minuten den Kopf für Real Madrid hinhalten.

© Reuters

Primera Division: Deutschland drückt bei Real Madrid die Bank

Mesut Özil und Sami Khedira glänzen bei Real Madrid noch nicht. Die beiden deutschen Nationalspieler wurden bei ihrem Debüt erst im Laufe der zweiten Halbzeit eingewechselt.

Berlin - Sie wären wohl niemandem aufgefallen, nur zwei weitere Deutsche auf Mallorca, zwei von tausenden, wenn, ja wenn es sich nicht um zwei so hoch talentierte wie -bezahlte Fußballprofis gehandelt hätte. So aber nahmen 22 667 Zuschauer im Stadion des RCD Mallorca davon Notiz, wie Mesut Özil und Sami Khedira beim 0:0 am späten Sonntagabend bei Real Madrid debütierten, während ihre Landsleute am 15 Kilometer entfernten Strand von Arenal schon zur Sangria übergingen.

Es war ein Debüt mit Verspätung. Der neue Real-Trainer José Mourinho wechselte Özil nach einer knappen Stunde ein, Khedira erst nach 70 Minuten. Im Mittelfeld hatte er offensiv zunächst den Zugängen di Maria und Canales, defensiv dem Franzosen Diarra den Vorzug gegeben. „Bei mir zählt nicht, wer am meisten gekostet hat oder wen ich gefordert habe, sondern es spielt eben der, der Leistung bringt“, sagte Mourinho. Doch seine Entscheidungen brachten wenig Erfolg und so stießen sie am Tag nach dem Spiel auf Kritik. „Der Verzicht auf den deutschen Block war verwunderlich“, schrieb die Sportzeitung „As“. In einer Umfrage der Zeitung sagten zwei Drittel der Leser, dass es ein Fehler gewesen sei, die beiden draußen zu lassen. Die Sportzeitung „Marca“ arbeitete lieber das Positive heraus: „Nach der Einwechslung Özils spielte sich Real mehr Chancen heraus.“

Tatsächlich trug der 21-Jährige einige mutige Dribblings und kluge Pässe zu Reals später Sturm- und Drangphase bei. Doch war ihm auch seine Nervosität anzumerken – etwa, als er einen Ball ins Seitenaus verstolperte oder vor einem Torschuss zu lange zögerte. Khedira war in den 20 Minuten, die er mittun durfte, viel unterwegs, lief aber bei einigen Chancen Mallorcas planlos hinterher. Und doch hätten beide acht Minuten vor Schluss zu Helden des Spiels werden können, als Özil flankte und Khedira auf das Tor köpfte. Der Ball ging daneben.

Schlimm ist das in Madrid vor allem, weil Titelrivale FC Barcelona mit einem 3:0 startete. Und viel an Madrids Spiel justieren kann Mourinho derzeit nicht: Zu Wochenbeginn reisten 15 Spieler zu ihren Nationalmannschaften ab – auch Khedira und Özil.Dominik Bardow

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