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Sport: Profis setzen ihr Spiel aufs Spiel

Worüber kann man eigentlich 23 Stunden reden, ohne miteinander zu sprechen? Nach zwei Mammutsitzungen gingen Klubbesitzer und Spielergewerkschaft im NBA-Tarifstreit auch am Donnerstag ergebnislos auseinander.

Worüber kann man eigentlich 23 Stunden reden, ohne miteinander zu sprechen? Nach zwei Mammutsitzungen gingen Klubbesitzer und Spielergewerkschaft im NBA-Tarifstreit auch am Donnerstag ergebnislos auseinander. Immerhin haben die Spieler nun Zeit bis Anfang kommender Woche, um über ein überarbeitetes Angebot nachzudenken. Schlagen sie es aus, droht mehr denn je der Ausfall der gesamten Saison, oder gar eine Auflösung der Gewerkschaft, eine Prozesslawine und eine jahrelange Pause. „Das ist nicht das beste Angebot in der Welt“, sagte Gewerkschafsführer Billy Hunter über die Liga-Offerte an die Spieler, künftig 49 bis 51 Prozent der Einnahmen zu erhalten.

Allmählich wird es lächerlich. In den kriselnden USA hält sich die Arbeitslosenmarke hartnäckig bei 14 Millionen. Die würden sicher auch das zweit- oder drittbeste Angebot der Welt annehmen.

Der NBA droht, nach der spannendsten Saison seit Jahren, der Rückfall hinter andere Sportarten. Die Fußball-Liga MLS hat die Basketballer gerade als drittmeistbesuchte US-Profiliga abgelöst. Der Imageschaden einer ausgefallenen Saison würde Jahre nachwirken. Und die Schuld würde den Spielern zugeschoben, die im Schnitt so viel verdienen wie in keiner anderen US-Sportart.

Klar sieht man anhand der Anfangsforderungen von 47 Prozent (Liga) und 57 Prozent (Spieler), welche Seite am Ende mehr nachgegeben hätte. Und auch 1998 knickten die Besitzer noch ein und boten mehr. Es wäre also vielleicht noch das beste Angebot, noch ein oder zwei Prozent mehr drin. Doch um welchen Preis?

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