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Prozess: Trainer Springstein droht mehrjährige Haftstrafe

In Magdeburg hat der Doping-Prozess gegen den Leichtathletik-Trainer Thomas Springstein begonnen. Der 47- Jährige ist angeklagt, unrechtmäßig Arzneimittel zu Doping-Zwecken an minderjährige Athleten abgegeben zu haben.

Magdeburg - Springstein soll zudem in fünf Fällen ein homöopathisches Mittel zur Heilung von Verletzungen injiziert haben, ohne zur Ausübung des ärztlichen Berufes berechtigt zu sein. Springstein, der in Begleitung seines Rechtsanwalts Peter-Michael Diestel mit rund 20-minütiger Verspätung zum Verhandlungsauftakt erschien, hatte stets seine Unschuld beteuert. «Wir wollen gewinnen», sagte Diestel zur Strategie. Bei einer Verurteilung des Gerichts unter Vorsitz von Richterin Astrid Raue drohen dem Leichtathletik- Trainer des Jahres 2002 eine Geldbuße oder eine mehrjährige Haftstrafe. Als Sachverständiger ist Hans Geyer vom Kölner Dopinganalyselabor geladen.

Mit Spannung wird die schon am ersten Verhandlungstag vorgesehene Aussage der Hauptbelastungszeugin Anne Kathrin Elbe und ihrer Mutter Petra erwartet. Das frühere Mitglied der Trainingsgruppe von Springstein beim SC Magdeburg will im Jahr 2003 zwei Mal von ihrem Ex-Coach das Doping-Mittel Andriol bekommen haben. Die inzwischen zu Bayer 04 Leverkusen gewechselte Hürdenläuferin war damals 17 Jahre alt.

Sie hatte die Tabletten einem Bundestrainer übergeben, woraufhin der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) im August 2004 Strafanzeige stellte. Im Zuge der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen wurde bei einer Durchsuchung des Springstein-Hauses offenbar nicht nur jenes Testosteronpräparat Andriol entdeckt. Zusätzlich sollen auch Wachstumshormone und Insulin, das ebenfalls Muskel bildend wirken kann, gefunden worden sein. Springstein will diese Mittel nur für den Eigenbedarf angeschafft haben. (tso/dpa)

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