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Uli Hoeneß nach dem Gewinn der Club-WM während des Banketts des Fußball-Bundesligisten FC Bayern München im Teamhotel in Marrakesch.

© dpa

Prozess wegen Steuerhinterziehung: Uli Hoeneß wird offenbar in sieben Fällen angeklagt

Anfang März beginnt der Prozess gegen den FC-Bayern-Präsidenten vor dem Münchener Landgericht wegen Steuerhinterziehung. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, soll Uli Hoeneß in insgesamt sieben Fällen angeklagt werden.

Am 10. März muss sich Uli Hoeneß vor dem Landgericht in München wegen Steuerhinterziehung verantworten. Wie die "Bild" schreibt, wird die Staatsanwaltschaft dabei in sieben Fällen gegen den 62-Jährigen Anklage wegen des Hinterziehens von Einkommensteuer erheben. Andere Fälle seien bereits verjährt.

Werde Hoeneß verurteilt, heißt es in dem Artikel weiter, werde aus den sieben Taten eine Gesamtstrafe gebildet. Dabei hätten die Richter einen großen Ermessenspielraum. Im Endeffekt könnte das dazu führen, dass jede einzelne Strafe zur Bewährung ausgesetzt wird, und der FC-Bayern-Präsident dann insgesamt nur eine Bewährungsstrafe erhält. Hoeneß' Anwalt Hanns Feigen wolle allerdings beweisen, dass sein Mandant sich bei seiner Selbstanzeige korrekt verhalten habe. Er setze deshalb auf einen Freispruch.

Hanns Feigen ist ein bekannter Anwalt, für den das Verfahren gegen Uli Hoeneß nicht der erste Steuerprozess eines in der Öffentlichkeit stehenden Mandanten ist. Vor fünf Jahren verteidigte er den früheren Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Post, Klaus Zumwinkel. Dieser war nach einer spektakulären Hausdurchsuchung wegen Steuerhinterziehung angeklagt worden. Im Januar 2009 wurde Zumwinkel dann zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren und zur Zahlung von einer Million Euro verurteilt.

Nach Planung des Münchener Gerichts sind im Fall Hoeneß insgesamt vier Verhandlungstermine angesetzt, zudem ist die Vernehmung von vier Zeugen geplant. Die Staatsanwaltschaft München II hatte Ende Juli Anklage gegen den damals 61 Jahre alten Vereinsboss erhoben.

Hoeneß hatte sich vor einem Jahr wegen Steuerhinterziehung selbst beim Finanzamt angezeigt. Er soll über ein heimliches Konto in der Schweiz Steuern in Höhe von 3,2 Millionen Euro hinterzogen haben. Als die Nachricht bekannt wurde, war die Aufregung darüber war gewaltig. Unter anderem, weil Hoeneß selbst einmal in einem Interview gesagt hatte: "Ich weiß, dass das doof ist, aber ich zahle volle Steuern." Seinem Ansehen bei den Fans des FC Bayern hat das nicht geschadet: Trotz der Affäre behielt Hoeneß seine Posten beim Münchner Triple-Sieger.

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