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Ist das Leben nicht schön? Tausende Fans genossen im Hyde Park den Mix aus Sport und Erholung. Foto: dpa

© dapd

PUBLIC VIEWING im Londoner Hyde Park: Ein Fest auch ohne Ticket

Die Sonne knallt auf den Serpentine Lake im Londoner Hyde Park. Die Schwimmer ignorieren das Brennen ihrer Muskeln und holen die letzte Kraft aus sich heraus.

Die Sonne knallt auf den Serpentine Lake im Londoner Hyde Park. Die Schwimmer ignorieren das Brennen ihrer Muskeln und holen die letzte Kraft aus sich heraus. Am Ufer feuern die Menschen die Sportler an. Sie stehen auf dem Rasen, schwenken ihre Flaggen, manche halten ein Nickerchen, sonnen sich, andere toben mit ihren Kindern. Eins haben sie hier am Serpentine Lake aber alle gemeinsam: Sie sind bei Olympia dabei – und zwar ohne Karten.

Thomas Schuster ist ticketlos mit seiner Frau und den beiden Kindern in London. „Wir haben uns wegen der Kinder erst gar nicht um Karten gekümmert“, sagt der 37-jährige Würzburger. Die Menschenmengen und die Lautstärke an den Wettkampfstätten wären ohnehin nichts für den Nachwuchs. Dass ausgerechnet der Triathlon und Marathon, die die Schusters auf alle Fälle sehen wollten, umsonst sind, ist reiner Zufall. „Wir hätten aber auch Tickets gekauft, schließlich wollen wir unbedingt Thomas Lurz schwimmen sehen." Den Freiwasserprofi kennen die Schusters aus ihrer Würzburger Schwimmhalle.

Nicht nur den Triathlon und Marathon können sich Fans anschauen, ohne ein Ticket zu haben. Auch das Straßenradrennen war umsonst, der Marathon am Sonntag ebenso. In London geht momentan nichts ohne olympische Eindrücke. Überall hängen Banner, an fast jeder Ecke stehen die Freiwilligen. Und in den meisten Pubs werden die Spiele live übertragen.

Public Viewing im großen Stil gibt es direkt im Hyde Park. Sven Krumke und seine Familie schauen gerade zu, wie die deutschen Hockeymänner Gold gewinnen. „Unser London-Urlaub war eher spontan, deshalb haben wir keine Tickets gekauft“, sagt der 44-Jährige. Sie wollten in der Stadt schauen, wo man etwas von der Atmosphäre mitbekommt – die Familie feuerte die Triathleten vom Straßenrand aus an.

Der Ungar Gergely Brückner steht mit einem Bier in der Hand in der Nähe der Livebühne. Der 33-Jährige und seine Kumpels hatten vorab online Tickets für die Kanu-Finals gekauft. Eigentlich wollten sie in London weitere Karten kaufen. „Das ist aber schwierig“, sagt der 33-Jährige. Fast alle Wettbewerbe waren ausverkauft. Bleiben die Leinwände im Hyde Park. Auf einer geht es im Taekwondo gerade in die letzte Runde. Jeder kann es sehen. Anja Brandt

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