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Sport: Pumpen für Olympia

Es kann nicht mehr lange dauern, bis eine neue Disziplin ins olympische Programm aufgenommen wird: das Toilettenabpumpen. In Athen hat sie sich bereits zu einem Massenphänomen entwickelt.

Es kann nicht mehr lange dauern, bis eine neue Disziplin ins olympische Programm aufgenommen wird: das Toilettenabpumpen. In Athen hat sie sich bereits zu einem Massenphänomen entwickelt. Der Sport funktioniert so: Eine Plastikpumpe im Waschraum wird per Hand hoch und runter gepresst, mindestens zwölfmal in kurzer Zeit, damit genügend Spülwasser in das Toilettenbecken läuft. Danach muss sofort ein Plastikschalter umgelegt werden, um mit dem gleichen Gerät das gesamte Becken leer zu pumpen. Das erfordert noch einmal 20 schnelle Züge.

Trainingszentrum für das Toilettenabpumpen ist der Yachthafen von Kalamaki. Hier, in der Nähe des beliebten Athener Stadtstrands, ankern mehr als 1000 Segelboote. Sie beherbergen Olympiatouristen, die nicht mehr in den Hotels untergekommen sind oder die ihren Besuch bei den Spielen mit einem Segelausflug verbinden wollen. Jedes Boot hat eine Pumpe.

Abend für Abend hört man in Kalamaki nicht nur die Musik der Strandbar, sondern auch die hektischen Geräusche der pumpenden Freizeitsportler. Der Bootschef im Hafen, der zur Dämmerung gerne rauchend am Wasser sitzt, lächelt dann immer etwas mitleidig. Wo geht eigentlich das ganze Zeug hin, das aus den Toiletten abgesaugt wird? Da muss der Bootschef lachen: „Ins Wasser natürlich. Wir sind doch hier in Griechenland.“

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