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Floyd Landis

© dpa

Radsport: Radprofi Landis gibt erstmals Doping zu

Floyd Landis hat mit seinem Doping-Geständnis den angeschlagenen Radsport in eine neue Glaubwürdigkeitskrise gestürzt und dabei auch Superstar Lance Armstrong schwer belastet.

Radprofi Floyd Landis (USA) hat Medienberichten zufolge erstmals Doping zugegeben. Der US-Amerikaner sagte am Mittwoch (Ortszeit) dem Internetportal "ESPN.com", dass er über die längste Zeit seiner Karriere leistungsverstärkende Mittel genommen habe - auch bei seinem Tour de France-Sieg 2006, der ihm aufgrund eines positiven Testosteron-Tests danach aberkannt wurde. "Ich will ein reines Gewissen", sagte Landis. Er bestätigte auch, dass er E-Mails an Radsport- und Anti-Doping-Offizielle geschickt habe. Darin prangert er weitere US-Radsportler des Dopings an - laut "Wall Street Journal" soll unter ihnen auch Superstar Lance Armstrong sein. Armstrong hat Doping stets bestritten.

Landis hat nach eigenen Angaben erstmals 2002 beim Team US Postal gedopt, für das damals auch Armstrong fuhr. "Wenn ich jetzt nicht etwas sage, dann ist es sinnlos, überhaupt jemals etwas zu sagen", sagte Landis mit Blick auf die Regeln der Welt-Anti-Doping-Agentur, nach denen der Missbrauch verbotener Substanzen nach acht Jahren verjährt. Landis hatte Doping trotz stets positiver Proben auf Testosteron bei der Frankreich-Rundfahrt 2006 immer wieder bestritten, war mit seiner Klage gegen eine zweijährige Sperre aber vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS in Lausanne gescheitert.

Der US-Amerikaner sagte nun, er habe sich entschlossen, reinen Tisch zu machen, weil ihn die Jahre der Täuschung psychisch belastet hätten. Als Geächteter im Radsport habe er zudem kaum noch eine Chance, jemals wieder für ein hochkarätiges Team zu fahren. (dpa)

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