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Sport: Rainer Schüttler steht nach den Niederlagen im Achtelfinale wieder im Aus

Das Gesicht aschfahl, die Wangen eingefallen, dunkle Ränder unter den tiefen Augenhöhlen - Rainer Schüttler war fix und fertig. Der Daviscup-Schock saß noch immer tief, und die Reisestrapazen hatte der Bad Homburger auch noch nicht aus den müden Knochen geschüttelt, als in der ersten Runde des Millionen-Turniers in Dubai der zweite "Rausschmiss" binnen fünf Tagen besiegelt wurde.

Das Gesicht aschfahl, die Wangen eingefallen, dunkle Ränder unter den tiefen Augenhöhlen - Rainer Schüttler war fix und fertig. Der Daviscup-Schock saß noch immer tief, und die Reisestrapazen hatte der Bad Homburger auch noch nicht aus den müden Knochen geschüttelt, als in der ersten Runde des Millionen-Turniers in Dubai der zweite "Rausschmiss" binnen fünf Tagen besiegelt wurde. Wie in Leipzig stand der 23-Jährige nach dem ersten Einzelauftritt außen vor. Doch gegen den Marokkaner Arazi gab es keinen Grund, mit dem Schicksal zu hadern. "Hicham ist ein Klassespieler, da ist es keine Schande zu verlieren", meinte Schüttler. "Aber natürlich bin ich enttäuscht, dass ich nicht so gespielt habe, wie ich es tatsächlich kann."

Der erneute Rückschlag für den sympathischen Tennis-Profi, der erst vor einem Jahr seinen steilen Aufstieg mit dem Turniersieg im nur wenige hundert Kilometer westlich gelegenen Doha gestartet hatte, kam nicht aus heiterem Himmel. Auch Kollege David Prinosil musste den Strapazen Tribut zollen; dem in Leipzig ausgeschiedenen Niederländer Sjeng Schalken erging es in Runde eins nicht anders. Fünf Monate nach seinem letzten Spiel unter freiem Himmel und mehreren Wochen der verletzungsbedingten Tatenlosigkeit kam der 26-Jährige kaum aus den Startlöchern. Wie bei seiner letzten Freiluft-Partie im September vergangenen Jahres war der auf einem Bauernhof in Ostwestfalen lebende Pavel sein Gegner in diesem Match.

Für Schüttler war es weniger das Turnier-Aus, das er nicht so leicht aus dem (Trainings-)Anzug schütteln konnte. "Manches hat ziemlich wehgetan", beschrieb er seine Befindlichkeiten, die auch knapp eine Woche nach seiner persönlichen Daviscup-Pleite gegen Schalken noch allgegenwärtig war. "Natürlich habe ich schlecht gespielt." Das wolle er überhaupt nicht bestreiten. Und natürlich müsse er deshalb auch Kritik ertragen. "Aber manche Angriffe, fand ich nicht so gut."

Namen und nähere Einzelheiten wollte Schüttler nicht nennen. Wohlweißlich, denn auch in Australien im Daviscup-Viertelfinale will er gerne wieder dabei sein. "Down Under" möchte er im April obenauf sein und beweisen, dass er auch im Davispokal zu außergewöhnlichen Leistungen fähig ist. In Bukarest beim Abstiegsspiel gegen Rumänien vor fünf Monaten klappte dies wegen einer verkrampften Schlaghand nicht. Gegen die Niederlande vergab er acht Satzbälle zur glatten Führung und wurde zum Gespött der Leute wie einst Michael Stich, dessen neun vergebene Matchbälle gegen Russland noch immer unvergessen sind.

"Ich kann nicht länger in der Vergangenheit rumblättern", sagte der im Champions Race der ATP-Tour als Nummer zwölf hinter Nicolas Kiefer zweitbeste deutsche Spieler. Gemeint war damit auch die Auswechslung vor dem Sonntag-Einzel. Offizieller Grund war laut Kapitän Carl-Uwe Steeb eine Erkältung. Doch dem Betrachter drängte sich der Eindruck einer Strafmaßnahme auf. Dabei hatte Schüttler ganz andere Probleme: "Mir ist am Sonnabend im Training eine Rippe rausgesprungen, und ich habe kaum noch Luft bekommen." Diese Blessur brach nunmehr beim Turnier in Dubai wieder auf. Am gestrigen Donnerstag flog Schüttler deshalb umgehend zur Behandlung nach Frankfurt (Main) und hofft nunmehr auf eine möglichst schnelle Heilung. "Wenn alles gut geht, spiele ich kommende Woche in Memphis", setzte er sich bereits selbst sein nächstes Ziel.

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