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Real Madrid: EU prüft Grundstücksgeschäfte

Real Madrid ist in das Visier der EU-Kommission geraten. Geprüft werden sollen Immobiliengeschäfte und der Verdacht, der spanische Rekordchampion könnte von unlauteren Vorteilen profitiert haben.

Die EU-Kommission nimmt Real Madrid wegen Grundstücksgeschäften unter die Lupe. Es geht um den Vorwurf, Spaniens Fußball-Meister habe in konspirativer Absicht mit der Stadtverwaltung den Preis des Landes rund um das Bernabeu-Stadion hochgetrieben. „Ich kann bestätigen, dass die EU-Kommission solche Informationen erhalten hat und wir das analysieren“, sagte der Sprecher von EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia am Mittwoch in Brüssel. Möglicherweise handele es sich dabei um unerlaubte staatliche Beihilfen.

Allerdings habe die EU-Kommission noch nicht entschieden, ob sie eine formale Untersuchung des Falls eröffne, betonte der Sprecher. Sollten die obersten EU-Wettbewerbshüter zu dem Schluss kommen, dass Real von unlauteren Vorteilen profitiert hat und dies gegen die EU-Regeln verstößt, müsste der Verein Gelder zurückzahlen.

Nach einem Bericht der britischen Zeitung „The Independent“ haben Real und der Stadtrat von Madrid eine vorteilhafte Abmachung über Grundstücke rund um das Bernabeu-Stadium abgeschlossen, auf dem ein lukratives neues Einkaufszentrum und ein Hotelkomplex entstehen sollen. Der Wert des Landes im Norden der Stadt (Las Tablas) sei bei dem Handel zwischen Verein und Stadt enorm in die Höhe geschnellt.

Die Entscheidung der Stadt, dem Verein das Land zur Neugestaltung zu überlassen, könnte daher gegen EU-Recht verstoßen. Real Madrid könnte nach diesem Handel leichter Kredite aufnehmen und auf dem Transfermarkt stärker auftreten.

Bereits Mitte März hatte die EU-Kommission bekanntgegeben, dass sie Zweifel an der Zulässigkeit staatlicher Unterstützung für mehrere spanische Fußballvereine hat. Dabei geht es um Vergünstigungen bei Sozialabgaben, Sozialversicherungsschulden und Steuerschuld. Nach Medienberichten handelt es sich dabei um drei Fußballvereine aus Valencia, die ihre Schulden nicht zurückzahlen konnten. Die EU-Behörde prüft auch staatliche Finanzhilfen für niederländische Fußballclubs, darunter auch die PSV Eindhoven. (dpa)

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