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Sport: Recht im Unrecht

Robert Ide über die Entschädigung für den Hamburger SV Das nennt man wohl ein torreiches Unentschieden. Der Hamburger SV bekommt ein Länderspiel geschenkt und eine halbe Million Euro Entschädigung dazu, der SC Paderborn darf sich weiterhin als Sieger eines manipulierten Pokalspiels fühlen – und der Deutsche FußballBund muss den ganzen Wettbewerb doch nicht von vorn ausspielen.

Robert Ide über die Entschädigung für den Hamburger SV Das nennt man wohl ein torreiches Unentschieden. Der Hamburger SV bekommt ein Länderspiel geschenkt und eine halbe Million Euro Entschädigung dazu, der SC Paderborn darf sich weiterhin als Sieger eines manipulierten Pokalspiels fühlen – und der Deutsche FußballBund muss den ganzen Wettbewerb doch nicht von vorn ausspielen. Damit ist der Betrug von Schiedsrichtern und Spielern vergessen. Oder?

Der Vergleich ist klug, keine Frage. Der DFB hat unter Führung von Theo Zwanziger in der Krise seine Handlungsfähigkeit bewiesen. Und er hat verhindert, dass altes Unrecht durch neues ersetzt wird. Die Sportgerichte werden vor einer Klagewelle von Vereinen bewahrt, die bei einer Wiedereingliederung des HSV in den Pokal benachteiligt gewesen wären. Die Verhandlung sportlicher Fragen vor zivilen Gerichten wird ebenfalls abgewendet.

Dennoch, der Preis für diese Lösung ist nicht gering. Beliebig lassen sich Vergleiche dieser Art nicht wiederholen, denn nach der Entschädigung für Leverkusen für das verloren gegangene WM-Quartier der Nationalmannschaft ist dies die zweite teure Kompensation des DFB für eine Fußballstadt. Viele Länderspiele gibt es allerdings nicht mehr zu vergeben bis zur WM 2006. Und der moralische Makel bleibt: Das Pokalspiel des SC Paderborn gegen den Hamburger SV hat den falschen Sieger.

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