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REKORDMATCH ZWEITER TEIL: In der Zeitschleife: Isner gegen Mahut

Am Freitagmittag bekam Nicolas Mahut eine SMS von John Isner. Sie enthielt keinen Text, nur einen Smiley, dessen Mundwinkel weit nach unten zeigten.

Am Freitagmittag bekam Nicolas Mahut eine SMS von John Isner. Sie enthielt keinen Text, nur einen Smiley, dessen Mundwinkel weit nach unten zeigten. Mehr gab es nicht zu sagen, sie fühlten beide dasselbe. Sie würden am Dienstag in Wimbledon wieder gegeneinander spielen müssen, der Zufall will es so. Es ist ein Déjà-vu der bittersten Art. Das Schicksal hatte sie vor einem Jahr miteinander verbunden, seit jenen Tagen in Wimbledon, als sie das längste Tennismatch aller Zeiten gespielt hatten.

Nach einem dreitägigen Marathon von elf Stunden und fünf Minuten hatte Isner die Erstrundenpartie mit 70:68 im fünften Satz gewonnen, seither sind er und Mahut die „Rekordmänner“.

Dabei wollten beide schon bald nichts mehr davon hören. Selbst der Sieger nicht. „Es ist nicht so, dass ich nicht mehr darüber sprechen will“, sagte Isner, „ich will es nur hinter mir lassen,es scheint, als hätte ich nie etwas anderes gemacht.“ Der 26-jährige US-Amerikaner Isner steht unter den besten 30 Spielern der Welt, hat einen Titel gewonnen und wird es trotz seiner Aufschlaggewalt vermutlich nie zu ganz großen Erfolgen bringen.

Es bleiben kleine Höhepunkte, Isner konzentriert sich auf die schnellen Beläge, und so kam er nach Wimbledon mit großen Erwartungen.

Dass der erhoffte Erfolg nun über seinen Schicksalspartner führen oder von diesem zerstört werden soll, betrübt nicht nur ihn.

Das Schicksal zwingt beide in eine Zeitschleife, in der auch Mahut die traumatischen Stunden noch einmal durchleben muss. „Ich bin mir sicher, dass die Leute enttäuscht sein werden“, sagte Mahut, „so ein Match wird sich niemals wiederholen lassen.“ phil

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